Bei dem Treffen am Schwarzen Meer kamen George Bush und Wladimir Putin auf keinen grünen Nenner in Bezug auf das US-Raketenabwehrsystem.
Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident George W. Bush haben ihren Streit um das geplante US-Raketenabwehrsystem in Mitteleuropa nicht beigelegt. Russland bleibe bei seiner Ablehnung der für Polen und Tschechien vorgesehenen Abwehranlagen. Beide Seiten wollen aber den Dialog über den Raketenschild intensivieren und haben Interesse an einem Abwehrsystem gegen etwaige Raketen-Angriffe.
Kein Durchbruch
Neue Vorschläge der USA zur Umsetzung der Pläne
in Osteuropa könnten Russlands Bedenken entkräften. Nach Worten Putins wurde
eine strategische Rahmen-Erklärung angenommen. Sie enthalte aber keinen
Durchbruch bei den umstrittenen Themen. Auch die Differenzen über einen
Ersatz des START-Kontrollabkommens über nukleare Waffen wurden Putin zufolge
nicht beigelegt.
Letzter Gipfel für beide
Vor den Gesprächen am Sonntag hatte
Bush Putin als "starken Führer" bezeichnet. "Wir haben uns häufig in den
vergangenen Jahren getroffen, ich respektiere Sie", so Bush. "Ich
respektiere die Tatsache, dass Sie ihr Land lieben." Putin-Nachfolger
Dmitri Medwedew unterstrich, er wolle konstruktive Beziehungen mit den USA,
wenn er sein Amt als Präsident Russlands antritt. Der US-Präsident hatte
sich am Samstagabend bereits zu einem informellen Essen mit Putin und
Medwedew getroffen. Bei der Begrüßung demonstrierten die beiden Staatschefs
herzliches Einvernehmen, obwohl es in sicherheitspolitischen Fragen
tiefgreifende Differenzen zwischen den beiden Atommächten gibt.
Für die beiden Präsidenten dürfte es das letzte Gipfeltreffen sein: Putin muss sein Amt im Mai nach zwei Amtszeiten abgeben, in den USA wird Ende des Jahres ein neuer Staatschef gewählt. Bush schloss mit seinem Besuch in dem russischen Seebad eine mehrtägige Reise durch Osteuropa ab, in deren Verlauf er auch am NATO-Gipfel in Bukarest teilgenommen hatte.