Bei den Parlamentswahlen in Malta konnten die regierenden Nationalisten die Arbeiterpartei um einen halben Prozentpunkt schlagen.
Die seit 20 Jahren fast ununterbrochen regierende Nationalistische Partei hat die Parlamentswahl in Malta mit dem knappsten Ergebnis seit der Unabhängigkeit des Inselstaates gewonnen. Laut dem am Montag veröffentlichten amtlichen Endergebnis errang die Partei von Regierungschef Lawrence Gonzi mit 49,3 Prozent der Stimmen nur einen halben Prozentpunkt mehr als die Arbeiterpartei von Oppositionsführer Alfred Sant, die auf 48,8 Prozent der Stimmen kam. Die Wahlbeteiligung lag bei 93 Prozent. Der 54-jährige Gonzi sollte bereits am Montag mit der Regierungsbildung beauftragt werden.
"Sieg für das maltesische Volk"
Der
Generalsekretär der Nationalistischen Partei, Joe Saliba, erklärte: "Das ist
nicht nur ein Sieg für die Nationalisten, sondern für das ganze maltesische
Volk." Die Opposition gestand ihre Niederlage ein. Der Vorsprung der
Nationalisten, die eine pro-europäische und wirtschaftsliberale Politik
verfolgen, betrug lediglich 1.542 Stimmen. Insgesamt waren am Samstag fast
300.000 Wahlberechtigte unter den rund 400.000 Maltesern aufgerufen, ihre
Stimme abzugeben. Die Beteiligung ist traditionell extrem hoch - die
verzeichneten 93 Prozent galten daher als vergleichsweise schwach.
Malta ist seit 1964 unabhängig von Großbritannien und seit 2004 Mitglied der Europäischen Union. Der Kleinstaat ist politisch tief in ein konservatives und ein sozialdemokratisches Lager gespalten. Die Nationalistische Partei war in den vergangenen zwei Jahrzehnten fast durchgehend an der Macht. Nur zwischen 1996 und 1998 stellte die Arbeiterpartei den Regierungschef.