Die Parteien haben sich auf General Sleimane geeinigt - damit er gewählt werden kann, wird jetzt die Verfassung geändert.
Das wochenlange Gerangel um einen Nachfolger für den libanesischen Präsidenten Emile Lahoud ist beendet: Die Parteien einigten sich am Sonntagabend in Beirut auf Armeechef Michel Sleimane (Suleiman) als Kompromisskandidaten. Die Koalition zieht ihre Bedenken in Sachen Verfassungsänderung offenbar zurück und unterstützt die Kandidatur Sleimanes als Präsident.
Mit der Entscheidung soll das Vakuum an der Staatsspitze beendet werden. Der Libanon ist ohne Präsidenten, seit das Mandat von Lahoud am 24. November auslief.
Verfassung wird reformiert
Eine Verfassungsänderung ist
notwendig, damit der General an die Staatsspitze gewählt werden kann. Nach
der libanesischen Verfassung darf ein ranghoher Beamter bisher nur zum
Präsidenten gewählt werden, wenn er zwei Jahre davor von seinem Amt
zurücktritt. Die vom Westen unterstützte, anti-syrische Mehrheit im
Parlament war zunächst gegen eine Änderung dieser Regelung.
Das Staatsoberhaupt im Libanon muss traditionell ein maronitischer Christ sein. Da die Christen auch untereinander zerstritten sind und teils pro-, teils anti-syrische Politik vertreten, konnte bisher kein Kompromisskandidat gefunden werden.