Venezuela droht USA

"Ölpreis könnte sich auch verdoppeln"

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Wenn die USA den Iran angreifen oder wieder Venezuela attackieren, könnte sich das auf den Ölpreis auswirken, droht der Präsident Venezuelas Chavez.

Mit einer Warnung an die USA hat der venezolanische Präsident Hugo Chavez den dritten OPEC-Gipfel eröffnet. "Wenn die USA so verrückt wären, den Iran anzugreifen oder erneut Venezuela zu attackieren, könnte der Preis für ein Barrel Öl nicht 100, sondern 200 Dollar erreichen", so Chavez.

Der saudiarabische König Abdullah warnte, Öl dürfe nicht zum Konfliktinstrument gemacht werden.

Eine Entscheidung über eine mögliche Erhöhung der Förderquoten wegen der steigenden Ölpreise wird am Gipfel nicht erwartet.

"Öl ist schuld am Krieg"
Öl sei "die Quelle aller Aggressionen" in der Welt, sagte Chavez, Erdöl sei der "unterschwellige Grund" für den Krieg im Irak und die Drohungen gegen den Iran. Die OPEC solle sich zu einem "aktiven geopolitischen Agenten" entwickeln, forderte der Präsident.

"OPEC hat andere Ziele"
Dem widersprach König Abdullah. Die OPEC habe zwei Hauptziele: Sie solle die Mitgliedsländer und die Weltwirtschaft schützen und "unerwarteten Störungen des Ölpreises" entgegenwirken.

Chavez ist in der OPEC derzeit isoliert. Grund ist sein "Öl-Sozialismus": Teile der Öl-Einnahmen fließen in soziale Projekte.

Unter den Teilnehmern des Gipfels ist auch der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad. Auf dem dritten Gipfel seit der Gründung der Organisation erdölexportierender Länder im Jahr 1960 sind neben Saudi-Arabien, dem Iran und Venezuela weitere neun Mitgliedsländer vertreten: Algerien, Angola, die Vereinigten Arabischen Emirate, Indonesien, der Irak, Kuwait, Libyen, Nigeria und Katar.

Ecuadors Präsident Rafael Correa wollte in Riad den Wiedereintritt seines Landes in die OPEC als 13. Mitglied besiegeln. Ecuador hatte die OPEC 1992 verlassen. Das Land produziert etwa eine halbe Million Barrel (159 Liter) täglich.

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