Türkei

Papst ließ Tauben fliegen

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"Ein Teil meines Herzens bleibt in Istanbul", meinte Benedikt VI. bei der Rückreise von seinem viertätigen Türkei-Besuch.

Papst Benedikt XVI. hat am Freitag seinen viertägigen Besuch in der Türkei beendet und ist von Istanbul aus nach Rom abgeflogen. "Ein Teil meines Herzens bleibt in Istanbul", sagte das katholische Kirchenoberhaupt bei der Verabschiedung im internationalen Atatürk-Flughafen. Er freue sich, wenn sein Besuch zu einem "besseren Verständnis" zwischen den Religionen und Kulturen, "besonders zwischen dem Islam und dem Christentum, beigetragen" habe. Der Papst bedankte sich bei den türkischen Behörden und bei der Bevölkerung, die unter den Sicherheitsmaßnahmen "ein bisschen zu leiden" gehabt habe.

Messe zelebriert
Am Morgen hatte der Papst als Symbol für den Frieden vier Tauben in den Himmel der Bosporus-Metropole auffliegen lassen. Außerdem enthüllte er eine Statue von Papst Johannes XXIII. (1958-1963), der von 1935 bis 1944 als Angelo Giuseppe Roncalli Vatikandiplomat in der Türkei gewesen war. Anschließend führte Benedikt XVI. den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I., das Oberhaupt der Weltorthodoxie, zu dessen Ehrenplatz in der katholischen Istanbuler Kathedrale vom Heiligen Geist, wo der Papst eine Messe zelebrierte. Den Segen nach der Messe spendeten - wie am Vortag bei der orthodoxen Liturgie zum Andreas-Fest in der Georgskathedrale - Bartholomaios in griechischer und Benedikt in lateinischer Sprache. Am Vortag hatten die beiden Kirchenoberhäupter im Phanar eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, um den Willen zur Einheit von West- und Ostkirche kundzutun.

Religionsfreiheit gefordert
In seiner Predigt forderte der Papst am Freitag unmissverständlich mehr Freiheiten für die christlichen Minderheiten in der Türkei. Benedikt XVI. ermutigte die Christen zum Bekenntnis ihres Glaubens auch unter schwierigen Umständen. Der Kirche gehe es nicht um Machtsicherung oder Reichtum; ihre Aufgabe sei, das Wort Christi zu predigen. "Ihr wisst, dass die Kirche niemandem etwas aufdrängen will, und sie bittet nur darum, in Freiheit leben zu können, um den zu zeigen, den sie nicht verbergen kann, Christus Jesus", sagte der Papst.

Der Papst unterstrich in seiner Predigt erneut die Hoffnung auf Überwindung der tausendjährigen Kirchenspaltung. Sein Vorgänger Johannes Paul II. habe bereits vor 27 Jahren bei seinem Besuch bei Patriarch Dimitrios I. im Phanar den Wunsch nach Rückkehr zur "vollständigen Einheit" der Kirchen ausgedrückt.

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