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Papst will die "Vorhölle" für Säuglinge abschaffen

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Papst Benedikt XVI. will einen jahrhundertelang im Katholizismus verankerten Grundsatz für ungültig erklären und die "Vorhölle" für verstorbene Säuglinge abschaffen.

Als Vorhölle oder "Limbus infantium", versteht man in der theologischen Lehre eine Art Warteraum für all jene Babys, die sterben, ohne getauft worden zu sein. Entstanden ist diese Vorstellung aus der theologischen Frage nach der Unverzichtbarkeit der Taufe für das Seelenheil.

Ziel der für Freitag erwarteten öffentlichen Erklärung ist es, die Seelen von Millionen von Babys in den Entwicklungsländern zu retten.

Wettbewerb zum Islam
Mit der Abschaffung der Vorhölle für Säuglinge geht es dem Papst aber nicht nur um eine theologische Klarstellung. Vielmehr sieht sich der Vatikan in zunehmender Konkurrenz mit dem Islam in Afrika und Asien. Nach islamischer Vorstellung kommen tot geborene Babys direkt ins Paradies - ein nicht unwesentlicher " Wettbewerbsvorteil" in Ländern mit hoher Kindersterblichkeitsrate.

Dieser Logik entsprechend gibt es etwa auch einen "Limbus patrum" - eine Vorhölle für all jene Gerechten, die vor Christi Geburt starben. Diese müssen aber weiter schmoren: Denn der "Limbus patrum" wird nicht abgeschafft.

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