Die USA haben Aufklärungsflugzeuge des Typs P-8 Poseidon nach Norwegen verlegt – ein Schritt, der vor dem Hintergrund wachsender Spannungen zwischen Russland und der NATO besondere Aufmerksamkeit erregt.
Nach einem Bericht des Magazins Newsweek wurden die Maschinen für Missionen über der Ostsee eingesetzt, in unmittelbarer Nähe zur russischen Exklave Kaliningrad.
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Fotos zeigten am 29. September zwei der Boeing-Maschinen am Flughafen Oslo-Gardermoen. Die Verlegung gilt laut Newsweek als Teil des „harten Kurswechsels“ von US-Präsident Donald Trump im Ukraine-Krieg. Zudem solle sie die Verteidigungsfähigkeit der NATO nach jüngsten Drohnenvorfällen über Polen, Dänemark und Norwegen unterstreichen.
Spionage-Drohnen über Europa
Insbesondere in Dänemark waren Spionageflüge mutmaßlich russischer Drohnen nahe eines Militärflugplatzes registriert worden. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verwies auf Verbindungen zu Russlands sogenannter „Schattenflotte“, deren Tanker regelmäßig durch die Ostsee und das Kattegat aus Kaliningrad auslaufen.
„In den letzten Tagen haben wir eine neue Welle hybrider Angriffe auf NATO-Staaten erlebt“, sagte der deutsche Außenminister Johann Wadephul (CDU) bei einer Pressebegegnung in Warschau. Er verwies auf Drohnenvorfälle in Polen, Estland, Rumänien und Dänemark: „Diese Aktionen sind kein Zufall, sondern Teil eines Musters, das unsere Lufträume, unsere kritische Infrastruktur und unsere Verteidigungsbereitschaft ins Visier nimmt.“ Russland wolle die Entschlossenheit des Westens testen und Unruhe schüren, so Wadephul.
Die Stationierung der P-8 Poseidon in Norwegen soll genau diese Entschlossenheit bekräftigen. Die Maschinen gelten als hochmoderne Seefernaufklärer und U-Boot-Jagdflugzeuge mit großer Reichweite und präziser Sensorik – ein klares Signal an Moskau, dass die NATO ihre Präsenz im Norden Europas weiter verstärkt.