Bei Kundgebungen

Russische Polizei nahm etwa 150 Kremlkritiker fest

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Die Oppositionellen demonstrierten gegen die Regierung und die Verlängerung der Amtszeit des Präsidenten, die Polizei ging mit grober Gewalt vor.

Die russische Polizei hat bei zwei von dem Kremlkritiker und Ex-Schachweltmeister Garri Kasparow organisierten Demonstrationen rund 150 Oppositionelle festgenommen. Allein in Moskau seien 90 Kremlgegner wegen der Teilnahme an einer illegalen Kundgebung in Gewahrsam genommen, sagte Polizeisprecher Viktor Birjukow.

Marsch der Dissidenten gegen die Regierung
In St. Peterburg kam es bei dem sogenannten Marsch der Dissidenten zu etwa 60 Festnahmen. Die Kremlgegner hatten trotz eines Verbots der Behörden gegen die Politik der Regierung in der derzeitigen Finanzkrise sowie gegen die aktuelle Verfassungsänderung protestiert, die die Amtszeit des Präsidenten um zwei Jahre verlängert. In beiden Städten hatten sich insgesamt rund 500 Menschen versammelt.

Grobe Gewalt der Polizei
Auf Initiative Kasparows hatte sich am Samstag in Moskau auch eine neue Oppositionsbewegung mit dem Namen Solidarnost (Solidarität) gegründet. Bei den Kundgebungen am Sonntag berichteten Augenzeugen von grober Gewalt durch die Sonderpolizei OMON gegen die Demonstranten. Laut der Internetseite kasparov.ru wurde auch der Schriftsteller Eduard Limonow vorübergehend festgenommen. Ein Sprecher der Stadt Moskau warf Kasparow und Limonow eine "offene Provokation" vor.

Die OMON-Kräfte nahmen in Moskau laut Medien auch etwa 50 ehemalige Offiziere gewaltsam fest, die sich der Demonstration von Kasparows Bewegung Das andere Russland anschließen wollten.

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