Somalia versinkt im Chaos: Blutige Kämpfe erschüttern Mogadischu. Dutzende Menschen wurden getötet.
Bei einer äthiopischen Offensive gegen islamistische Rebellen sind in der somalischen Hauptstadt Mogadischu mehr als 40 Menschen getötet worden. Acht Zivilisten kamen ums Leben, als am Freitag eine äthiopische Granate auf einem belebten Markt explodierte. Zwölf weitere Leichen, darunter die zweier Frauen, wurden in einem von den Extremisten gehaltenen Viertel im Norden der Stadt gefunden. Hier hatten Rebellen am Vortag die Leichen äthiopischer Soldaten durch die Straßen geschleift.
Infanterie und Panzer
Die äthiopische Armee begann ihren Angriff
am Donnerstag und rückte mit Infanterie und Panzern vor. Die Rebellen
erwiderten das Feuer mit Maschinengewehren und Handgranaten. Bewohner der
Stadt warfen Äthiopien vor, einige der am dichtesten bewohnten Straßenzüge
ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung unter Beschuss genommen zu haben.
Ihren Angaben zufolge seien dabei mindestens 43 Menschen getötet worden,
berichtete der unabhängige Lokalsender Shabelle. Nach den Angaben von
Hilfsorganisationen sind inzwischen Hunderttausende Menschen vor der Gewalt
aus der Stadt geflohen.
Im Sommer vergangenen Jahres hat Äthiopien zur Unterstützung der somalischen Übergangsregierung Truppen in das Nachbarland geschickt und die islamistische Bewegung aus der Hauptstadt vertrieben, die Somalia Stück für Stück zu erobern drohte. Seither ist Mogadischu nicht mehr zur Ruhe gekommen.
Hort von Extremisten
Das Land am Horn von Afrika gilt seit
langem als Hort von Extremisten, die mit der radikal-islamischen Al Kaida
verbündet sind. Vor der Küste patrouillieren unter anderem 250 deutsche
Soldaten im Rahmen des internationalen Anti-Terror-Einsatzes "Operation
Enduring Freedom" (OEF). Über eine Verlängerung des Mandats debattiert
derzeit der Bundestag.