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So schaut Obamas erster Arbeitstag aus

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Auf den neuen US-Präsidenten wartet ein vollgeplanter erster Arbeitstag mit Gottesdienst, Entscheidungen zum Irak-Krieg und dem Empfang Hunderter Gäste.

Ins Bett kommt Barack Obama am Mittwoch wegen der vielen Feiern - er ist Gast auf zehn verschiedenen Bällen - erst am frühen Morgen. Doch auf den neuen US-Präsidenten wartet ein vollgeplanter erster Arbeitstag.

Der 47-Jährige will seinen "Tag 1" im Amt symbolisch aufwerten und früh viele wichtige Entscheidungen treffen. Etliche Lobbygruppen erwarten von dem Staatschef die schnelle Umsetzung einer neuen Politik.

Thema 1: Irak-Krieg
Niemand wird seine Arbeit dabei wohl aufmerksamer verfolgen als die Gegner des Krieges im Irak, der seit fast sechs Jahren andauert.

Schon im Juli erklärte Obama, dass er den Militäreinsatz beenden und am ersten Arbeitstag die Generalstabschefs beauftragen will, einen Plan für einen Rückzug auszuarbeiten. Genau das werde Obama am Mittwoch auch tun, sagt ein hochrangiger Berater.

Das Thema Irak wurde allerdings im vergangenen Jahr nach und nach von den wirtschaftlichen Problemen verdrängt, und Obama hat sich selbst einen Spielraum dafür eingeräumt, wie schnell er die Truppen aus dem Irak abziehen will. Eine Rolle dürfte dabei auch Afghanistan spielen, wo der neue Präsident das US-Engagement verstärken möchte, um gegen die radikalislamischen Taliban zu kämpfen.

Thema 2: Wirtschaftskrise
Natürlich wird Obama mit seinen Beratern über die Wirtschaft sprechen, die unter der Rezession leidet. Auch die Finanzkrise und die schleppende Kreditvergabe durch Banken sind längst nicht ausgestanden.

Thema 3: Gazastreifen
Auf der Tagesordnung stehen auch der Nahostkonflikt und dabei besonders die Gewalt im Gazastreifen. Obama hat zudem angekündigt, das Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba so bald wie möglich zu schließen und schon in der ersten Amtswoche eine entsprechende Anordnung zu erlassen. Eine schnelle Schließung ist trotzdem unwahrscheinlich, weil nicht geklärt ist, was mit dem verbliebenen 250 Gefangenen passieren wird.

Thema 4: Verhörmethoden
Auch andere Entscheidungen der Regierung von George W. Bush werden von Obama voraussichtlich rückgängig gemacht: Der Staatschef will etwa äußerst umstrittene Verhörmethoden verbieten. Dazu zählt das sogenannte Waterboarding, bei dem der Verhörte das Gefühl hat zu ertrinken. In Zukunft wird sich wohl der Geheimdienst CIA an die Regeln der Streitkräfte zur Befragung von Gefangenen halten müssen. Ob davon Ausnahmen in besonderen Fällen erlaubt sind, wird noch diskutiert.

Gottesdienst
Der Krieg im Irak wird nur eines von vielen Themen an dem arbeitsreichen Tag sein, der mit einem offiziellen Gottesdienst in der National Cathedral in Washington beginnt.

Hunderte Gäste
Obama und seine Frau Michelle empfangen zudem Hunderte Besucher im Weißen Haus. Interessenten konnten sich im Internet um eine Karte bemühen. Obama will so zeigen, dass seine Regierung besonders bürgernah sei.

Hillary-Angelobung
Die neue Außenministerin Hillary Clinton kann erst am Mittwoch ernannt werden. Grund ist der Einspruch eines republikanischen Senators, John Cornyn. Er hat Bedenken wegen der Stiftung von Clintons Mann Bill und deren Spendenzuflüsse aus dem Ausland. Cornyn will nach eigenen Worten Clintons Berufung nicht blockieren, verlangt aber noch einige Auskünfte zu diesem Thema.

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