95 % Zustimmung

SPD nominiert Steinmeier für das Kanzleramt

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Der neue Kanzlerkandidat bekam über 95 Prozent Zustimmung, Müntefering ist wieder Parteichef.

Die deutschen Sozialdemokraten haben am Samstag in Berlin Außenminister Frank-Walter Steinmeier als Kanzlerkandidaten aufgestellt. In Deutschland wird am 27. September 2009 ein neuer Bundestag und damit eine neue Regierung gewählt.

Für Steinmeier als Kanzlerkandidaten stimmten bei dem Sonder-Parteitag 95,13 Prozent, wie der designierte Parteichef Franz Müntefering am Nachmittag bekanntgab. 469 von 493 abgegebenen gültigen Stimmen entfielen auf Steinmeier.

Der 52-jährige Steinmeier ist ein enger Weggefährte des früheren SPD-Bundeskanzlers Gerhard Schröder. In dessen Amtszeit war Steinmeier Chef des Kanzleramtes, 2005 übernahm er in der großen Koalition unter CDU-Kanzlerin Angela Merkel die Aufgaben des Außenministers.

Müntefering wieder Bundesvorsitzender
Ein überzeugendes Ergebnis sieht anders aus: Obwohl Franz Müntefering in den vergangenen sechs Wochen zum Heilsbringer der deutschen Sozialdemokraten hochgejubelt worden war, erhielt er bei seiner Wahl zum Parteichef am Samstag in Berlin nur 85 Prozent der Stimmen - und damit eines der schlechtesten Ergebnisse für einen SPD-Vorsitzenden in der Nachkriegszeit. Der 68-Jährige, der bereits von 2003 bis 2005 Parteichef war, soll die Sozialdemokraten gemeinsam mit Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier in die Bundestagswahl 2009 führen.

Erst Anfang September hatte Müntefering erstmals seit dem Tod seiner Frau wieder die politische Bühne betreten. Er wirkte schmal und blass, als er die Wahlkampfveranstaltung im Münchner Hofbräukeller betrat, doch der Charme seiner kurzen, markigen Sätze, die er zu seinem Markenzeichen erkoren hat, hatte die Basis gleich wieder für ihn eingenommen.

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