Wieder in Freiheit

Ukraine-Geiseln 
nach Wien 
ausgeflogen

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Ein Flugzeug der OSZE holte die Männer am Freitag in Donezk ab.

32 Tage saßen die vier OSZE-Beoachter in der Region Donezk in Geiselhaft. Sie wurden von prorussischen Rebellen festgehalten. In der Nacht auf Freitag wurden sie freigelassen. Separatistenführer Alexander Borodaj soll keine Bedingungen gestellt haben.

Die vier Gekidnappten aus Dänemark, der Schweiz, Türkei und Estland sollen in der Geiselhaft „schonend“ behandelt worden sein: „Es geht ihnen den Umständen entsprechend“, sagte der Schweizer Bundespräsident und OSZE-Vorsitzende Didier Burkhalter am Freitag.

Er hat die Freilassung durch Gespräche mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin bei dessen Wienbesuch am Dienstag erreicht.

Ein von der OSZE gechartertes Flugzeug sollte die erschöpften Geiseln aus Donezk in der Ostukraine abholen und Freitagabend nach Wien bringen, dem Sitz der OSZE. Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe war Jet allerdings noch nicht gestartet.
Die Freilassung der Geiseln ist ein Teilerfolg, nicht mehr: Vier weitere OSZE-Mitarbeiter werden noch immer in der Ostukraine festgehalten.

Massenflucht: 160.000 verließen die Ostukraine
Sorge. Die Gefechte in der Ostukraine gehen indes trotz Waffenruhe weiter: Nahe der Stadt Kramatorsk wurden nach einem siebenstündigen Schusswechsel fünf Soldaten getötet und vier verletzt. Gleichzeitig wird weiterhin um eine Verlängerung der Waffenruhe gerungen, die Freitagfrüh abgelaufen ist.

Die Kämpfe lösten laut UN eine Massenflucht aus: 160.000 Menschen wurden aus ihrer Heimat vertrieben. 54.000 sind innerhalb der Ukraine auf der Flucht. Weitere 110.000 Menschen hätten seit Anfang des Jahres die Ukraine in Richtung Russland verlassen, berichtete das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR).

Von ihnen hätten allerdings nur 9.500 in Russland den Status von internationalen Flüchtlingen beantragt, sagte UNHCR-Sprecherin Melissa Fleming Reportern in Genf.

(wek)

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