Helikopter-Angriff

US-Armee tötet Frauen und Kinder in Pakistan

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Der Tod kam aus der Luft: Mit Hubschraubern flog die US-Armee einen Einsatz in Pakistan - und tötete15 Menschen, darunter auch Frauen und Kinder.

Bei dem nach pakistanischen Angaben möglicherweise ersten grenzübergreifenden Bodeneinsatz von US-Truppen in Pakistan sind Berichten örtlicher Behörden zufolge mindestens 15 Menschen getötet worden, darunter auch Frauen und Kinder. Die amerikanischen Soldaten seien mit drei Hubschraubern aus Afghanistan kommend in einem Dorf in der Stammesregion Süd-Waziristan im Nordwesten des Landes gelandet und hätten ein Haus gestürmt, berichteten Anwohner und Sicherheitskräfte übereinstimmend.

Vermutlich seien sie auf der Suche nach hochrangigen Al-Kaida-Kämpfern und Taliban gewesen. Die von der Regierung in Islamabad kaum kontrollierte Gegend an der Grenze zu Afghanistan gilt als Rückzugsgebiet der radikal-islamistischen Rebellen.

In dem Haus seien zehn Bewohner getötet worden, darunter drei Frauen und zwei Kinder. Als weitere Dorfbewohner in Panik ihre Häuser verließen, hätten die US-Soldaten in die Menge geschossen. Dabei kamen mindestens fünf Menschen ums Leben.

Pakistans Verteidigungsminister Chaudhry Ahmed Muktar sagte, der Angriff werde untersucht. Fremde Truppen hätten keine Erlaubnis, militärisch auf pakistanischem Gebiet vorzugehen. Die US-Streitkräfte hatten bereits des öfteren Luftangriffe auf vermeintliche Al-Kaida-Lager in Pakistan geflogen. Auch dabei waren immer wieder Zivilisten getötet worden.

Premier entkommt nur knapp einem Anschlag
Der pakistanische Premierminister Yousaf Raza Gilani ist am Mittwoch nur knapp einem Anschlag entgangen. Unbekannte hätten in der Nähe des Flughafens von Islamabad auf den Konvoi des Regierungschefs gefeuert, zitierte der Nachrichtensender GEO TV aus dem Büro des Regierungschefs. Zwei Kugeln hätten auch das Auto, in dem Gilani saß, getroffen.

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© oe24

Der 56-jährige Regierungschef blieb offenbar unverletzt. Angaben über andere Tote oder Verletzte lagen zunächst nicht vor.

Gilani ist erst seit März im Amt und gehört der Pakistanischen Volkspartei PPP der im Dezember vergangenen Jahres ermordeten früheren Oppositionsführerin Benazir Bhutto an. Die PPP war als stärkste Kraft aus der Parlamentswahl hervorgegangen war. Die neue Regierung hatte Präsident Pervez Musharraf aus dem Amt gedrängt. An diesem Samstag soll ein Nachfolger für Musharraf gewählt werden.

Foto: (c) Reuters

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