Im Terror-Kampf

USA und GB unterstützen Jemen

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Die Al-Kaida ist weiter das Hauptziel des US-Militärs.

Die USA und Großbritannien wollen nach eigenen Angaben den gemeinsamen Anti-Terrorkampf im Jemen und in Somalia verstärken. Das Büro des britischen Premierministers Gordon Brown erklärte am Sonntag, zu den mit US-Präsident Barack Obama vereinbarten Maßnahmen gehöre die gemeinsame Finanzierung einer Sondereinheit der Polizei zur Terrorabwehr im Jemen. Außerdem solle die jemenitische Küstenwache mehr Unterstützung erhalten. Beide Länder seien sich ferner einig, dass in Somalia eine "größere Friedenssicherungstruppe erforderlich" sei. Sie würden sich dafür im UN-Sicherheitsrat einsetzen.

Schwache Übergangsregierung
Derzeit sind etwa 5300 Soldaten der Mission der Afrikanischen Union in Somalia (AMISOM) in dem nordostafrikanischen Land stationiert. Sie unterstützen seit dem Abzug der äthiopischen Interventionstruppen im Jänner des vergangenen Jahres die schwache somalische Übergangsregierung, die nur noch einige Teile der Hauptstadt Mogadischu kontrolliert, gegen die bewaffnete islamische Opposition.

Brown hatte am Freitag vorgeschlagen, parallel zur Afghanistan-Konferenz am 28. Jänner in London ein internationales Treffen zum Jemen abzuhalten. Obama machte am Samstag erstmals direkt die Al-Kaida-Organisation im Jemen für den Anschlagsversuch auf ein US-Flugzeug verantwortlich, der am ersten Weihnachtsfeiertag vereitelt worden war.

Ziel: Al-Kaida-Stellungen
Al-Kaida-Stellungen im Jemen geraten nach dem vereitelten Flugzeug-Attentat von Detroit offensichtlich immer mehr ins Visier der US-Militärs. Wie US-Medien am Samstag berichteten, flog der Top-General David Petraeus zu einem Gespräch mit dem jemenitischen Präsidenten Ali Abdallah Saleh nach Sanaa. Bei dem Treffen sei es vor allem um verstärkte Zusammenarbeit im Anti- Terror-Kampf gegangen.

Wie der TV-Sender CNN unter Berufung auf US-Regierungskreise berichtete, bot Saleh dabei weitere Hilfe seines Landes für amerikanische Anti-Terror-Aktionen an. Einzelheiten wurden allerdings nicht genannt. US-Medien hatten bereits vor Tagen berichtet, US-Militärs würden bereits mögliche Ziele für Angriffe auf Al-Kaida-Stellungen im Jemen auskundschaften. Die Militärs wollten für den Fall vorbereitet sein, falls Präsident Barack Obama den Befehl zum Angriff geben sollte.

Der Täter Umar Farouk Abdulmutallab sei in den Jemen gereist, wo ihn die regionale Al-Kaida-Organisation ausgebildet und mit Sprengstoff versorgt habe, sagte Obama. Der junge Nigerianer sei Mitglied der Organisation geworden. Obama unterstrich, dass sich die jemenitische Al-Kaida- Fraktion schon seit längerem auf US-Ziele konzentriere.

Britische Sicherheitsbehörden informiert
Die britischen Sicherheitsbehörden wussten einem Zeitungsbericht zufolge bereits vor drei Jahren von wiederholten Kontakten des Detroit-Attentäters zu islamischen Extremisten. Terrorfahndern zufolge setzte sich Umar Farouk Abdulmutallab während seiner Studienzeit in London von 2005 bis 2008 mehrfach mit Extremisten in Verbindung, die vom Geheimdienst MI5 beobachtet wurden, wie die "Sunday Times" auf ihrer Internetseite berichtete.

Die Informationen seien vor dem Anschlagsversuch des 23-jährigen Nigerianers auf ein US-Passagierflugzeug nicht an die amerikanischen Behörden weitergegeben worden. Mittlerweile hätten die britischen Behörden ihren US-Kollegen jedoch eine Akte über die Aktivitäten Abdulmutallabs in dieser Zeit ausgehändigt.

Petraeus - Kommandant des Central Command für Nahost und Zentralasien - hatte erst kürzlich eine Verdoppelung der Militär- und Sicherheitshilfen für den Jemen versprochen. Bisher erhalte das Land rund 70 Millionen Dollar Hilfen pro Jahr.

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