Am Freitag beginnt die Olympiade in Peking. Weltweit gab es Proteste gegen die chinesische Tibet-Politik.
Einen Tag vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Peking gewinnen die Proteste gegen die chinesische Regierung rund um den Erdball an Intensität. In Nepal gingen am Donnerstag etwa 2.000 Exiltibeter auf die Straße und forderten mehr Rechte für die Menschen in Tibet. Pro-tibetische Proteste gab es auch in Berlin und Paris.
In Kathmandu versammelten sich am Donnerstag vor allem Mönche und Nonnen in der Nähe eines bekannten buddhistischen Klosters, um gegen die blutige Niederschlagung der antichinesischen Proteste in Tibet im März dieses Jahres zu protestieren, wie die Polizei und Augenzeugen sagten. Einen Tag vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking sei der richtige Moment, um auf die Lage in Tibet aufmerksam zu machen, sagte einer der Organisatoren von der Gesellschaft junger tibetischer Buddhisten. Die Organisation fürchte weitere Razzien in Tibet nach dem Ende der Sommerspiele. Seit Beginn der anti-chinesischen Proteste in Tibet gibt es in Kathmandu fast täglich Demonstrationen gegen Peking. In Nepal leben rund 20.000 Exil-Tibeter.
Paris: UPS-Filiale gestürmt
In Paris stürmten bereits am
Mittwochabend etwa zwanzig Demonstranten am Mittwochabend einen Laden der
Kurierfirma UPS, weil das Unternehmen die Sommerspiele als Sponsor
unterstützt. "Freiheit für Tibet" stand auf einem
Spruchband, das die Demonstranten in der Filiale ausrollten. Am Mont Blanc
sollte am Donnerstag eine gut zweiwöchige Solidaritätskundgebung für Tibet
beginnen.
Berlin: Tibet-Fahnen vor Chinas Botschaft
In Berlin läutete die
Tibet-Initiative Deutschland eine zweiwöchige Olympia-Protestaktion in der
deutschen Hauptstadt ein. Mit umgehängten Tibet-Fahnen versammelten sich vor
der Botschaft Chinas rund 50 Anhänger der Initiative und protestierten gegen
Menschenrechtsverletzungen im Gastgeberland. In einem Wasserbad ließen sie
eine Fackel - und damit symbolisch die olympische Flamme - erlöschen. Die
Proteste sollen 17 Tage lang in 30 deutschen Städten die Sommerspiele
begleiten.
Viele Staatsgäste kommen trotzdem
Neben UDS-Präsident Bush,
der China vehement kritisiert hatte, stehen auch der russische
Regierungschef Wladimir Putin, Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy, Japans
Ministerpräsident Yasuo Fukuda, der brasilianische Präsident Luis Inacio
Lula da Silva, der australische Premier Kevin Rudd sowie der israelische
Präsident Shimon Peres auf der Gästeliste. Auch 16 europäische Staaten sind
auf höchster Ebene vertreten. Österreich schickt Verteidigungsminister
Norbert Darabos (S) und Sport-Staatssekretär Reinhold Lopatka.
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