Mehrere Tote

Zivile Opfer bei NATO-Luftangriff in Afghanistan

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Ein Selbstmordanschlag auf ausländische, vor allem französische, Truppen in Kabul forderte mehrere Todesopfer.

Bei einem Selbstmordanschlag auf die NATO-geführte Schutztruppe ISAF in Afghanistan ist am Freitag in Kabul ein französischer Soldat getötet worden. Nach ISAF-Angaben wurden acht Zivilisten durch die Autobombe verletzt. Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy sprach in Paris von einem "feigen und abscheulichen Attentat". Er sei mehr denn je entschlossen, den Kampf gegen den Terrorismus fortzusetzen. Die fundamentalistischen Taliban bekannten sich zu der Bluttat und nannten den Namen des Attentäters. Auf der Internetseite der Islamisten hieß es, vier französische Soldaten seien getötet und vier weitere verwundet worden. Am Vortag war bei Kämpfen in der südlichen Provinz Uruzgan ein niederländischer Soldat getötet worden.

Selbstmordanschläge haben deutlich zugenommen
Die Zahl von Selbstmordanschlägen der Taliban hat deutlich zugenommen. Kabul verzeichnete im ersten Halbjahr landesweit die zweithöchste Anzahl solcher Anschläge nach der Unruheprovinz Kandahar. Eine internationale Streitmacht unter US-amerikanischer Führung hatte das Taliban-Regime 2001 gestürzt. Die pro-westliche Regierung des Präsidenten Hamid Karzai in Kabul kann sich nur mit Hilfe von 40.000 ausländischen Soldaten halten. Der UNO-Sicherheitsrat hatte am Mittwoch in New York die Verlängerung des internationalen Afghanistan-Einsatzes um ein Jahr beschlossen. Die Vereinten Nationen hatten die Konfliktparteien für den heutigen Freitag - den sogenannten Weltfriedenstag - aufgefordert, die Waffen schweigen zu lassen.

Rund 75 tote Taliban-Kämpfer
Bei Kämpfen in Südafghanistan kamen unterdessen nach Behördenangaben rund 75 Taliban-Kämpfer ums Leben. Etwa 40 Fundamentalisten wurden nach Angaben der US-geführten Koalition bei Gefechten im Verwaltungsbezirk Garmsir in der Provinz Helmand getötet. Dazu hatten die Truppen Luftunterstützung angefordert. Während eines 14-stündigen Gefechts wurden auch Luftangriffe auf Taliban-Kämpfer geflogen, die in Häusern von Dorfbewohnern Zuflucht suchten. Die ISAF gab am Freitag in Kabul bekannt, Zivilisten seien bei einem Einsatz im Gereshk-Tal am Mittwoch getötet worden, für den Luftunterstützung angefordert worden war. Die ISAF habe "nicht gewusst", dass sich in der Nähe des eigentlichen Zieles Zivilisten aufhielten. Über die Zahl der getöteten Zivilisten machte die Truppe keine Angaben. "Unglücklicherweise wurden anscheinend Nicht-Kombattanten getroffen und getötet", hieß es in der ISAF-Erklärung. In der Provinz Helmand, die zu großen Teilen nicht von der afghanischen Armee kontrolliert wird, befinden sich Mohnanbaugebiete, mit denen die Taliban ihren Kampf finanzieren.

In der Südostprovinz Ghazni hätten Soldaten ein Versteck von Extremisten gestürmt, gab die ISAF bekannt. Rebellen seien durch unterirdische Tunnel geflohen. Drei Extremisten seien gefangen genommen worden.

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