Rettungsschiff zurückgeholt

Wirbel um private Flüchtlings-Rettungen im Mittelmeer

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Rettungsschiff "Aquarius" wurde zurückbeordert - SOS Mediterannee befürchtet, dass weitere Boote in Seenot geraten könnten.

Private Seenotretter haben 158 Migranten in Sicherheit gebracht. Die internationale Hilfsorganisation SOS Mediterranee übte am Freitag Kritik an den italienischen Behörden, die das Rettungsschiff "Aquarius" nach dem Rettungseinsatz am Donnerstag nach Italien zurückbeorderten.

"Wir mussten die Such- und Rettungszone verlassen und sind ernsthaft besorgt, dass aufgrund der guten Wetterbedingungen mehr Boote von der libyschen Küste losfahren und in Seenot geraten könnten", hieß es in der Mitteilung. Die "Aquarius" sei das einzige private Rettungsschiff in dem Gebiet gewesen und hätte dort noch länger bleiben können. "Ohne uns können diese Boote vielleicht nicht rechtzeitig entdeckt und die Menschen gerettet werden."

Italien will Migranten-Ankünfte reduzieren 

Seit Monaten bemüht sich Italien, die Ankünfte geretteter Migranten zu reduzieren. Dafür arbeitet das Land auch mit der libyschen Küstenwache zusammen, die mittlerweile viele Migranten zurück in das Bürgerkriegsland bringt, bevor sie internationale Gewässer erreichen. Hilfsorganisationen kritisieren das, da die Migranten dort unter menschenunwürdigen Umständen leben und ihnen Folter droht.
 
Auch im Mai blieben die Ankünfte in Italien auf niedrigem Niveau: Weniger als 4.000 Gerettete gingen an den Häfen an Land, im Vorjahresmonat waren es 23.000. In der Migrationspolitik dürfte Italien mit der neuen Regierung künftig eine härtere Gangart einlegen. Der neue Innenminister Matteo Salvini will dafür sorgen, dass noch weniger Migranten aus Afrika Italien erreichen.
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