Wien

Polizei-Chef gibt Fehler zu

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Rolle rückwärts: Erstmals hat Wiens Polizeichef Fehler beim Krawalleinsatz eingeräumt.

Vielleicht sehnt er sich ja gerade nach seinem alten Bezirkskommissariat in der Brigittenau zurück. Ganz sicher aber hat der Wiener Landespolizeipräsident schon ruhigere Zeiten erlebt. Seit den Krawallen rund um den Akademikerball schwimmt Gerhard Pürstl (51) zwar noch nicht – aber er rudert. Und zwar kräftig zurück. Am Donnerstag hat der gelernte Jurist erstmals Fehler seiner 2.000 Beamten eingeräumt, als diese gegen 200 demonstrierende Aktivisten ein unglückliches Bild hinterlassen hatten. Noch am Montag hatte er die Einsatzstrategie verteidigt, obwohl die Demonstranten vor allem den Bereich um den Stephansplatz in ein Schlachtfeld verwandelt hatten.

„Die Frage ist, ob man nicht hätte – anstatt zu versuchen, noch zu deeskalieren und die Leute zur Vernunft zu bekommen – einfach bereits mit Waffengebrauch entgegentreten müssen“, sagte Pürstl im ORF und sprach von einem „nicht optimalen Einsatz“.

Das klang nach einer Wandlung des Polizeichefs, dessen Rücktritt Grüne und SPÖ-Jugend bereits gefordert hatten, zum künftigen Hardliner.

Jüngst gab Pürstl auch zu, „einige Monate“ Mitglied der schlagenden Verbindung Franko Cherusker gewesen zu sein.

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