Tourismus

10% weniger Gäste im Regen-Mai

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Der verregnete Mai bescherte den Hoteliers der heimischen Ferienhotels ein Minus von bis zu 9 Prozent, wie Touristiker schätzen.

Jetzt haben wir es schwarz auf weiß. Die Schlechtwetterperiode im Mai hat negative Auswirkungen auf die heimischen Ferienregionen. "Etwa zwei Drittel der Feiertage im Mai waren verregnet. Das wirkt sich auf die Zahl der Nächtigungen in den Ferienhotels aus", so Sepp Schellhorn, Chef der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV).

Der Tourismusexperte schätzt, dass die Anzahl der Nächtigungen um bis zu 9 Prozent zurückgegangen ist. Vor allem spontane Buchungen seien rückläufig. "Der Mai ist ein klassischer Kurzurlaubsmonat", so Schellhorn. "Ist das Wetter mies, wird nicht gebucht."

Städte im Plus
Auch der Tourismus-Obmann der Wirtschaftskammer, Hans Schenner, schätzt den Rückgang auf 7 bis 8 Prozent - ein Minus, das "nicht mehr aufzuholen ist".

Keine Auswirkungen hingegen sehen die Experten für den Städte- und Kulturtourismus. Allein von Jänner bis April verzeichnete Wien ein Nächtigungsplus von 10, 4 Prozent. "Damit liegen wir nicht nur über dem Jahr 2009, sondern auch mit 4, 4 Prozent plus über dem Rekordjahr 2008", freut sich Vera Schweder vom Wien Tourismus.

Vor allem griechische Gäste kamen paradoxerweise vermehrt - in den ersten vier Monaten zählte Wien heuer um ein Viertel mehr Griechen, als noch 2009. Bereits im Krisenjahr verzeichnete die Stadt um 32 % mehr Gäste aus Griechenland.

Zitterpartie
Auch die Thermenhotels profitierten laut Schenner voll von dem verregneten Mai: "Die Hotels in den Thermenregionen waren für diese Jahreszeit ungewöhnlich gut gebucht", so der Experte. Für die Ferienregionen wird der Juni nun zum "Kampfmonat", meint Schellhorn. "Alles hängt jetzt vom guten Wetter ab."

Zusätzlich ist der Tourismusexperte misstrauisch was die deutschen Gäste anbelangt: "Durch die Fußball-WM in Südafrika könnten viele Deutsche im Sommer ausbleiben, die lieber von zu Hause aus über Public Viewing mit ihrer Mannschaft mitfiebern und auf einen Österreich-Urlaub pfeifen."

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