Die deutschen Autobauer Mercedes-Benz und BMW verkaufen ihre Taxi-App Freenow an den US-Fahrdienstvermittler Lyft um rund 175 Mio.
Euro in bar, teilte Freenow am Mittwoch mit. Der Abschluss der Transaktion werde, die Zustimmung der Behörden vorausgesetzt, für die zweite Jahreshälfte 2025 erwartet. Es handle sich um den bisher größten Zukauf von Lyft außerhalb Nordamerikas. Lyft verspricht sich davon eine Steigerung der jährlichen Bruttobuchungen um rund 1 Mrd. Euro.
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Übermacht des Rivalen Uber
Lyft ist auf der Suche nach neuen Umsatzquellen angesichts der Übermacht des Rivalen Uber auf dem Heimatmarkt. Durch den Kauf von Freenow steigt das Unternehmen auf dem europäischen Markt ein. Freenow vermittelt Taxifahrten in einer Reihe europäischer Großstädte, darunter Berlin, London, Hamburg oder Barcelona. Freenow-Chef Thomas Zimmerman sagte, die starke Kundenorientierung von Lyft ergänze sich mit den langjährigen Erfahrungen seines Unternehmens in der Taxibranche. Bei der Zusammenarbeit gehe es darum, die Stärken zu bündeln, voneinander zu lernen und zu skalieren, was am besten funktioniere. Mercedes und BMW hatten die Investmentbank Lazard als Berater engagiert, Lyft arbeitete mit Guggenheim Securities zusammen. Insidern zufolge war Uber bereits 2020 an Freenow interessiert, der Kauf kam jedoch nicht zustande.
Gemeinschaftsunternehmen für Mobilitätsdienste
BMW und Mercedes hatten 2019 ein Gemeinschaftsunternehmen für Mobilitätsdienste gegründet, zu dem Freenow gehört. In der Zwischenzeit haben sich die beiden Autobauer jedoch von einem Großteil der Angebote wieder getrennt, darunter das Carsharing-Angebot ShareNow, den Parkdienstleister ParkNow und den Fahrplan- und Ticketanbieter ReachNow. Übrig in dem Gemeinschaftsunternehmen ist der Elektroauto-Ladedienst ChargeNow, an dem sich der Ölkonzern BP beteiligt hat.