In Österreich

McDonald's führt Tischservice ein

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Nach Kundenprotesten erwägt die Fastfoodkette auch die Wiedereinführung der Menüs.

Die US-Fastfoodkette McDonald's schlägt in Österreich ein neues Kapitel auf. Nach einem Testbetrieb in vier Filialen wird der Burgerbrater heuer fast flächendeckend einen Tischservice einführen. Frankreich war vor drei Jahren das erste Land, in dem auch serviert wurde. Initiiert wurde der Service damals von Isabelle Kuster. Die gebürtige Französin ist seit Oktober neue McDonald's-Österreich-Chefin.

"Gerade Familien, aber auch ältere Menschen oder größere Gruppen können ihren Besuch damit noch entspannter gestalten", sagte Kuster im APA-Interview. Bestellen müssen die Kunden auch künftig an der Kassa oder beim Selbstbedienungsterminal. Sie können aber wählen, ob sie Burger, Pommes & Co. selbst mit zum Tisch nehmen oder serviert bekommen.

Nähe zu Kunden

McDonald's wolle mehr Nähe zu seinen Kunden aufbauen, lautet die neue Devise. Die neuen Servicemitarbeiter heißen "Gästebetreuer" und sollen entsprechend geschult werden. Ein deutlicher Personalaufbau ist deswegen aber nicht zu erwarten. Die Kette beschäftigt derzeit rund 9.600 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in 193 Restaurants.

Österreich gilt im McDonald's-Reich für viele Innovationen als Testland. Beim Zustellservice etwa, oder bei McCafe. "Österreich ist ein kleines, großes Land. Klein von der Anzahl der Einwohner und Restaurants her, aber groß bei der Arbeit", so Kuster. Der neue Tischservice und der geplante Ausbau des Zustellservice seien logische Erweiterungen.

Derzeit stellt die Fastfoodkette nur in Wien und Umgebung zu, heuer soll auch in den Bundesländern gestartet werden. Wo, ließ Kuster noch offen. Zusammengearbeitet wird mit Mjam und UberEats. Gespräche, wie man es in den Bundesländern handhaben will, liefen. Aus logistischen Gründen sei eine Zustellung aber nur in den Landeshauptstädten realistisch, es könne nicht in jedes Tal zugestellt werden.

Die 59-jährige Kuster ist seit 30 Jahren bei McDonald's, die meiste Zeit davon war sie in Frankreich. Vor vier Monaten löste sie den langjährigen Österreich-Chef Andreas Schmidlechner (53) ab. Zu den Gründen sagte sie nichts. Schmidlechner habe eine neue Herausforderung gesucht.

Schmidlechner führte vor knapp drei Jahren eine der größten Neuerungen bei McDonald's ein: Die Trennung von Bezahl- und Abholschalter. Seither wird auf der einen Seite bestellt und bezahlt, auf der anderen mit Rechnung und Nummer abgeholt. Speisen werden seit damals erst nach der Bestellung zubereitet und nicht auf Halde vorproduziert. Zudem wurde die Möglichkeit eingeführt, seinen Burger komplett individuell zusammenzustellen.

Comeback der Menüs

Als 2016 die klassischen Menüs abgeschafft wurden, ging es vielen Kunden mit der Individualisierung zu weit. Die Proteste in den sozialen Medien waren groß, beklagt wurde vor allem der wegfallende Preisvorteil. "Wir denken an die Wiedereinführung der Menüs. Es gibt den Wunsch nach Kombinationen", kündigte Kuster heute an.

Mehr Auswahlmöglichkeiten stellte die neue Chefin auch im vegetarischen Angebot in Aussicht. "Das könnten wir besser machen", räumte sie ein. Aktuell gibt es nur ein vegetarisches "Laberl" aus Milchproteinen und Pflanzenfasern.

McDonald's hat 2017 das nach eigenen Angaben beste Ergebnis seit der Eröffnung des ersten österreichischen Restaurants vor über 40 Jahren erzielt. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um 6 Prozent auf 621 Mio. Euro. Im Schnitt bediente die Fastfoodkette täglich mehr als 400.000 Gäste. Der beliebteste Burger der Österreicher war auch im vergangenen Jahr der Cheeseburger. 27 Millionen Stück verkaufte der Burgerbrater davon.
 

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