Lohnrunde

Metaller wollen mehr als 10 % Lohnerhöhung

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Die Industrie will den Metallern nicht einmal die Inflation abgelten -  ein heißer Herbst mit Streiks ist so gut wie sicher.

Die Produktionsgewerkschaft PRO-GE schlägt vor dem Start der Metaller-Lohnrunde harte Töne an: Die prozentuelle Forderung nach einem Lohn-Plus sei sicher zweistellig und Arbeitszeitverkürzung ein Thema, sagte der  neue PRO-GE-Chef Reinhold Binder laut ORF. Die von den Arbeitgebern angedachten Einmalzahlungen seien bestenfalls "Schnittlauch am Butterbrot", es gehe um eine nachhaltige Erhöhung, "und die kann niemals unter der rollierenden Inflation sein". Und die beträgt heuer 9,6 %. Die Auffassungsunterschiede vor der Lohnrunde am 25. September sind so groß, dass ein Arbeitskampf inklusive Streik so gut wie sicher ist.

Christian Knill
© APA/EVA MANHART
× Christian Knill

Industrieller Knill steht auf der Bremse.

"Unsere Löhne müssen rauf"

Binder reagierte damit auf die Ansage des Industriellen Christian Knill, der eine Abgeltung der Teuerung abgelehnt hatte."Der Ruf kommt immer dann wenn man den Arbeitnehmern etwas wegnehmen möchte", so der Spitzengewerkschafter. Es sei vieles denkbar, aber jedenfalls kein Abschluss unter der Teuerung der vergangenen zwölf Monate. "Was hier momentan passiert ist eine Änderung des Blickwinkels damit die Arbeitnehmer Geld verlieren, da werden wir nicht mitspielen", machte Binder klar. Er verwies auf die deutlich gestiegenen Lebenskosten und die aus seiner Sicht logische Konsequenz: "Zuerst sind die Preise gestiegen und jetzt müssen die Löhne rauf."

"Gewinne waren auf Rekordniveau"

Die Metalltechnische Industrie habe die vergangenen zwei Jahre Rekordeinnahmen lukriert, der Export würde nach wie vor hervorragend laufen, nun seien die Arbeitnehmer am Zug den von ihnen erarbeiteten Erfolg einzufahren, meinte Binder. Er führt heuer zum ersten Mal die mehr als 130.000 Beschäftigten der Metalltechnischen Industrie in die Herbstlohnrunde. Insgesamt beschäftigt die Metallindustrie gut 200.000 Mitarbeiter, auf Wunsch der Arbeitgeber verhandeln aber die anderen Branchenbereiche in eigenen Runden. Allerdings waren die Abschlüsse in der Vergangenheit immer gleich hoch. Der Mindestlohn in der Metallindustrie liegt bei 2.236 Euro brutto.

Exporte brechen plötzlich ein

Die Mitglieder des FMTI prognostizierten in einer Umfrage zu Jahresbeginn, sie würden 2023 im Schnitt ein Wachstum von weniger als ein Prozent erwarten. Gestern rechnete Knill vor: Im ersten Halbjahr 2023 habe die Branche einen Produktionswert von 24,8 Mrd. Euro erreicht, was preisbereinigt einem Rückgang von 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspreche. Die Auftragseingänge seien im gleichen Zeitraum um 18 Prozent eingebrochen. Für das Gesamtjahr werde ein Produktionsrückgang von rund 6 Prozent erwartet. Von den rund 1.200 Unternehmen im Fachverband sind 85 Prozent Familienbetriebe.
 

 


 

 

 


 

 

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