Wenige Tage vor dem Olympia-Start in Vancouver ist klar: Atomic hat sich die weltweite Marktführerschaft von Rossignol zurückgeholt.
In der Atomic-Zentrale im salzburgischen Altenmarkt ist die Stimmung kurz vor Olympia gut. Geschäftsführer Wolfgang Mayrhofer hat gleich doppelten Grund zur Freude: "Atomic liegt im alpinen Skiweltcup in der Markenwertung gesamt auf Platz eins. Und wir sind wieder Marktführer auf dem weltweiten Skimarkt.“
Eine Million Paar Ski
16 lange Jahre hat es für die Tochter des internationalen Sportartikelkonzerns Amer gedauert, um wieder zurück an die Weltspitze zu kommen. In der heurigen Wintersportsaison will Atomic 610.000 Paar Ski verkaufen, die Schwestermarke Salomon rund 400.000. Damit wäre die Million geschafft.
Für den ewigen Konkurrenten Rossignol bleibt dann nur Platz 2. Sie rechnen mit rund einer halben Million Paar Ski plus weiteren 340.000 bei der zweiten Konzernmarke Dynastar – macht also 840.000. Nummer 3 auf dem Weltmarkt wird in dieser Saison Head mit zu erwartenden 640.000 Paar. Zusammen verkaufen diese drei Sportartikelkonzerne also rund 2,5 Mio. von insgesamt 3,2 Mio. Paar weltweit.
Rossignol will sich Platz 1 von Atomic zurückholen
Kampflos möchte Rossignol die Marktführerschaft nicht aufgeben. Der französische Konzern war Ende 2008 erst im letzten Moment vor der Pleite gerettet worden. Seither wird von den neuen Eigentümern – die australischen Bank Macquaire und der US-Konzern Jarden – ein brutaler Sanierungskurs durchgezogen. Auch Atomic war einst ein Sanierungsfall und schwimmt nun wieder auf der Erfolgswelle. Das wünscht man sich auch bei Rossignol.
Doch Atomic will sich die Butter nicht wieder vom Brot nehmen lassen. "Wir haben tolle Produkte, sind im Marketing sehr gut aufgestellt und haben etwa mit dem Doppeldecker-Ski auch technologisch die Nase vorn“, freut sich Mayrhofer. Mitentscheidend für die Erfolge der Skikonzerne in naher Zukunft ist auch die bevorstehende Winterolympiade in Vancouver.
Medaillen sollen die Verkäufe beflügeln
Wer im Medaillenspiegel von Vancouver die Nase vorn hat, sichert sich einen Teil des künftigen Markterfolges. "Olympia findet international weit mehr Beachtung als der Weltcup. Und gerade am amerikanischen Markt braucht das die Branche“, sagt Klaus Hotter, Boss der Wintersportgruppe von Head.
Head liegt im Marken-Ranking der bisherigen Weltcupsaison nicht weit hinter Atomic auf Platz 2 vor Rossignol. Mit Lindsey Vonn oder Didier Cuche hat man heiße Eisen im Feuer. Doch Atomic hält dagegen. Benni Raich, Kathrin Zettel oder Marlies Schild sind ebenso immer für Medaillen gut.