Gaspedal-Problem bei Toyota erfasst PSA

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Das Problem mit klemmenden Gaspedalen bei Autos nimmt immer größere Dimensionen an. Nach Toyota ruft nun auch der französische Autokonzern PSA Peugeot Citroen knapp 100.000 Fahrzeuge zurück. Betroffen seien 97.000 Kleinwagen der Typen Peugeot 107 und Citroen C1. Die Autos haben dieselben Probleme mit dem Gaspedal wie der baugleiche Toyota Aygo und stammen aus demselben Werk in Tschechien.

"Dieser vorsorgliche Rückruf betrifft weniger als zehn Prozent der in Europa fahrenden Peugeot 107 und Citroen C1", erklärte PSA am Montag (1. Februar) in Paris. Konkret sind in Österreich 376 Peugeot der Modellreihe 107 und 133 Citroen des Modells C1 betroffen, sagten Sprecher der beiden Autokonzerne zur APA. Dieselfahrzeuge seien von der vorsorglichen Rückrufaktion nicht betroffen, von Benzinern nur Varianten mit ESP und Automatik.

Unterdessen hat sich Toyota-Präsident Akio Toyoda bei den Kunden seines Unternehmens für den Rückruf von Millionen fehlerhafter Autos weltweit entschuldigt.

Entschuldigung von Toyota-Chef

Nach einem Bericht des japanischen Fernsehsenders NHK sagte Toyoda am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos, es tue ihm sehr Leid, dass die Kunden beunruhigt wurden. Toyota wolle jetzt alle Fakten ermitteln und sie den Kunden erklären, um ihnen so schnell wie möglich die Angst zu nehmen. Man werde alles unternehmen, um sicherzustellen, dass so etwas nicht wieder passiere, sagte der Präsident des weltgrößten Automobilherstellers.

Am Freitag (29. Jänner) hatte die Rückrufwelle wegen Problemen mit klemmenden Gaspedalen Europa erreicht: Der japanische Autobauer muss auch dort bis zu 1,8 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten holen. Betroffen sind unterschiedliche Baujahre der Modelle AYGO, iQ, Yaris, Auris, Corolla, Verso, Avensis und RAV4. Das Unternehmen teilte in Köln mit, in Europa sei bisher nur eine begrenzte Anzahl von Fällen bekannt, in denen das Problem aufgetreten ist. Einen Unfall, der dadurch verursacht worden wäre, habe es nach derzeitigem Kenntnisstand bisher nicht gegeben.

In Österreich werden knapp 35.000 Autos der Marke Toyota zurückgerufen, berichtet die ORF-ZiB mit Verweis auf Toyota. Die Besitzer sollen in den nächsten Tagen informiert werden. In Deutschland geht der ADAC davon aus, dass europäische Toyota-Modelle nicht das Problem eines feststeckenden Gaspedals haben.

Kunden reagieren gelassen

Unterdessen seien bei Toyota Deutschland bisher noch keine vermehrten Anfragen besorgter Kunden eingegangen, sagte Sprecher Ekkardt Sensendorf in Köln. Bei einer Kunden-Hotline, die werktags besetzt ist, sei bis Freitagabend kein signifikanter Anstieg der Anruferzahl verzeichnet worden. "Es ist insgesamt relativ ruhig bisher." Angaben dazu, wie viele Autos in Deutschland von der Rückrufaktion betroffen sind, könne das Unternehmen frühestens am Montag machen, sagte Sensendorf.

Die Halter betroffener Fahrzeuge in Deutschland bekommen in den nächsten Tagen einen Brief des Kraftfahrtbundesamtes, in dem sie über den Rückruf informiert und gebeten würden, eine Toyota-Werkstatt aufzusuchen. Dort werde das Gaspedal repariert oder ausgetauscht, hieß es.

In der vergangenen Woche hatte Toyota bereits einräumen müssen, dass in 2,3 Millionen amerikanischen Autos Gaspedale in der durchgetretenen Stellung festhängen bleiben können. Daraufhin wurde der Verkauf der betroffenen Modelle in den USA gestoppt.

Mittlerweile hat der Konzern den Grund für die Probleme gefunden und arbeitet mit dem Zulieferer CTS an einer Lösung, um die Reparatur zügig zu bewerkstelligen. Für Autos, die gerade produziert werden, stehen bereits modifizierte Gaspedale zur Verfügung.

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