GM-Spitze diskutiert einmal mehr Opel-Verkauf

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Der GM-Verwaltungsrat berät die Bedenken von EU-Wettbewerbskommissarin Kroes und will bis morgen eine Entscheidung treffen.

Das sagte Treuhand-Chef Fred Irwin im Deutschlandfunk. Er geht davon aus, dass die GM-Führung pragmatisch denke und "dass die zu einer vernünftigen Lösung kommen werden". Die Treuhand verwaltet Opel bis zum endgültigen Abschluss der Verhandlungen.

Die EU-Kommission hat ernste Bedenken gegen die Übernahme durch das Konsortium Magna/Sberbank. Mehrere EU-Länder mit Opel-Werken haben den Verdacht geäußert, dass die deutschen Standorte auf Druck der Bundesregierung bei der Sanierung bevorzugt werden könnten.

Irwin sagte, die Treuhand wolle das Bieterverfahren nicht neu aufrollen. "Es ist im Interesse von General Motors, im Interesse der Bundes- und Landesregierung, auch im Interesse der Treuhand, dass eine vernünftige Lösung gefunden wird. Niemand möchte eine Insolvenz haben und wir arbeiten alle dagegen."

Kurze Nachdenkphase

Die EU-Kommission verfolgte nicht das Ziel, eine Übernahme von Opel durch Magna zu blockieren, sagte die EU-Kommission in Brüssel. Man habe nur sicherstellen wollen, dass die zugesagten Staatsgarantien nicht nur für das Konsortium Magna/Sberbank, sondern für alle interessierten Gruppen gelte, sagte ein Sprecher von Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes.

Die deutsche Regierung hatte dies über das Wochenende in einem Brief an GM bzw. die Opel-Treuhand zugesichert. In dem Brief findet sich nach Angaben aus der Kommission auch die Zusicherung, dass die Zusagen auch für den theoretischen Fall gelten würden, dass GM die Opel-Sanierung selbst übernehmen wollte.

Die Kommission rechnet damit, dass GM auf Basis des Briefs aus Berlin die Entscheidung überdenkt und in den nächsten Tagen Berlin mitteilt. Davon unabhängig werde sich die Kommission die finanziellen Details des Verkaufs noch einmal ansehen, sobald der Deal abgeschlossen und die noch ausstehenden Punkte geregelt seien, sagte der Kroes-Sprecher.

Spanier erhöhen Druck auf Magna

Aus Protest gegen die Magna-Abbaupläne wollen die Beschäftigten des Autoherstellers in Spanien vier Tage lang die Arbeit niederlegen. Wie die Gewerkschaft CCOO mitteilte, beschloss der Betriebsrat des Opel-Werks in Figueruelas bei Saragossa, die 7.500 Arbeiter für den 28. und 30. Oktober sowie den 3. und 5. November zum Streik aufzurufen.

Die Arbeitnehmer-Vertreter wollen Magna mit den Arbeitsniederlegungen zu weiteren Zugeständnissen bewegen. Der Betriebsrat hatte zuvor die Pläne von Magna für Opel einstimmig abgelehnt. Der Zulieferer will nach Medienberichten in Spanien mehr als 1.300 Arbeitsplätze abbauen. Wenigstens 70 % der derzeitigen Produktionskapazitäten sollen nach diesen Angaben in den kommenden Jahren erhalten bleiben. Der Rest soll nach Eisenach verlagert werden.

Bei den Mitarbeitern in Wien-Apsran ist zumindest abwarten angesagt. Der Standort ist nicht gefährdet, er könnte sogar ausgebaut werden. Aus Betriebsratskreisen hieß es nach der heftigen Kritik der EU an dem Opel-Magna-Team, dass die Brüsseler Skepsis erwartet worden sei und sich durch die Warnungen der EU nichts an der derzeitigen Situation geändert hätte.

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