ÖBB will Gesäusebahn für Personenverkehr sperren

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Die ÖBB wollen die Gesäusebahn ab 1. September für den Personenverkehr sperren, kritisierten die Grüne in einer Aussendung. Dabei habe diese Strecke ein "herausragendes touristisches Potenzial" und müsse für den Güterverkehr erhalten blieben. Deshalb bringe diese Maßnahme kaum Einsparungen. Die ÖBB gebe für Manager-Ablösungen und Bonuszahlungen jährlich mehr aus, als hier eingespart werden könne.

Ein ÖBB-Sprecher sagte auf APA-Anfrage, der Personenverkehr werde eingestellt, weil er sich nicht rechne. Es werde aber mit Bussen ein attraktives Alternativangebot eingerichtet, das gerade für Pendler eine Verbesserung bringen werde, weil die Busse auch in die Ortschaften fahren würden. Um die Strecke für den Personenverkehr zu erhalten, wären drei bis vier Millionen Euro an Investitionen nötig gewesen.

Die Grünen kritisieren auch, dass Strecken wie in der Wachau oder auf der Mariazellerbahn "verlottern". Die ÖBB verweist hingegen darauf, dass es auf diesen Streckern "Bestellerverkehr" gebe, also auf Wunsch und Finanzierung der öffentlichen Hand gefahren werde. Wenn die Bestellungen nicht reichen, dann fehle auch das Geld für Investitionen. Man lasse aber keine Strecken bewusst verfallen. Über diese beide wie auch andere Strecken gebe es laufend Verhandlungen über die Fortführung, eine Schließung sei nicht geplant.

Den Vorwurf der Grünen, gewisse Ausfälle von Triebwägen würden verheimlicht, weist der Sprecher hingegen zurück. "Ausfälle der besonders defektanfälligen Talent- und Desiro-Nahverkehrstriebwagen dürfen in den unternehmensinternen Werkstättenlisten nicht mehr angeführt werden" schreiben die Grünen. Das sei "Blödsinn", so der Sprecher, es gebe genau definierte interne Vorgangsweisen bei Reparaturen, die auch genau eingehalten würden.

Laut einer von den Grünen verschickten internen Unterlage der ÖBB ging der Umsatz der Rail Cargo Austria (RCA) beim Infrastrukturbenutzungsentgelt (IBE) in den Monaten Jänner bis April um 14,23 Prozent auf 57,92 (67,53) Mio. Euro zurück. Für das Gesamtjahr 2009 ist demnach mit einem Rückgang um 45 Mio. Euro zu rechnen. In den ersten vier Monaten des Jahres ging die Leistung in Millionen Zugkilometern um 20,5 Prozent, die beförderte Gütermenge um 24 Prozent zurück.

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