Plattform für E-Mobilität will expandieren

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Der im September gegründete Elektromobilitäts-Dienstleister The Mobility House (TMH), eine gemeinsame Tochter von Salzburg AG, Raiffeisen Leasing und The Advisory House, ist auf Expansionskurs. TMH verleast E-Fahrzeuge und die entsprechende Infrastruktur an lokale Energieversorger (EVU), die sich dann wiederum um den Vertrieb an die Endkunden kümmern.

Momentan sind auf Österreichs Straßen rund 500 E-Fahrzeuge unterwegs, davon etwa 300 in Salzburg. 2010 sollen es 1.000 strombetriebene Autos und 5.000 Fahrräder werden, so TMH-Berater Thomas Raffeiner. Auch in der Schweiz und in Deutschland hat TMH schon Partner an der Angel.

Um die Expansion voranzutreiben, wird eine Holding namens TMH Europe mit Sitz in Österreich installiert. Unter dieser stehen dann die TMH-Landesgesellschaften in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Neuer Geschäftsführer ist Kai Karring.

Mit an Bord ist auch Eveline Steinberger-Kern, bis Ende 2009 Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds (KliEn) und seitdem Chefin des Unternehmens green minds. "Wir führen Gespräche vom Balkan bis nach Großbritannien", so Steinberger-Kern. Sogar nach China habe TMH schon Kontakte geknüpft.

BEWAG als Kunde

In Österreich konnte TMH die BEWAG als Neukunden gewinnen. Mit Beginn der Fahrrad-Saison sollen heuer 10 Ladestationen installiert werden, sagte BEWAG-Vorstand Hans Lukits. Landeshauptmann Niessl wird kommende Woche ein Fördermodell vorstellen.

In Salzburg sind im Rahmen des Pilotprojekts "ElectroDrive" bereits seit Anfang 2009 mittlerweile 300 Firmen und Private elektrisch mobil. Kunden sind etwa Ikea, Hotels oder Anwaltskanzleien In der Mozartstadt können Öffi-Fahrer für einen Aufschlag von rund 10 Euro im Monat auch E-Fahrräder benutzen.

Da die meisten Jahreskartenbesitzer ihr Ticket im Frühling erneuern, rechnet die Salzburg AG in Kürze mit einem deutlichen Anstieg der Nachfrage. Wer sich ein E-Rad leasen will, zahlt momentan 29,9 Euro für 42 Monate. Ein E-Motorrad kommt auf 100 und ein Segway auf 200 Euro monatlich.

E-Autos sind noch "sehr, sehr teuer", räumte Karring ein. In den nächsten Jahren rechnet er aber mit "deutlichen Skalenvorteilen". Das teure am elektrischen Auto ist die Batterie, erklärte Raiffeisen-Leasing-Geschäftsführer Peter Engert. "Wir arbeiten jetzt an Modellen, wo man das Auto von der Batterie trennt. Dann werden Elektroautos sehr attraktiv." Ohne Förderung und mit Batterie betrage die Amortisationsdauer momentan acht Jahre.

TMH setzte von April bis Dezember 2009 zwei bis drei Mio. Euro um, so Raffeiner. Heuer könnte sich der Umsatz verzehnfachen. Im In- und Ausland "haben 50 Regionen unterschrieben", davon knapp 35 in Österreich. Hierzulande sollen etwa Wels und Kommunen in Tirol dazukommen.

Auch am Genfer See sollen die Leute bald mit E-Fahrzeugen unterwegs sein, deutete Raffeiner an. Zudem werde sich die Linz AG an der TMH Österreich beteiligen. TMH arbeitet ähnlich wie ein Franchise-Unternehmen, wobei die EVU Preis und Namen aber selbst wählen können.

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