Aus Sorge um ihren Arbeitsplatz haben Hunderte Angestellte des Lada-Herstellers Avtovaz die Verstaatlichung des russischen Autoherstellers gefordert. Rund 1.500 Arbeiter versammelten sich am Donnerstag in Togliatti rund 900 Kilometer südöstlich von Moskau, wo die russische Traditionsmarke vom Band läuft.
Avtovaz ist der größte Autohersteller Russlands. Das Unternehmen, an dem auch der französische Autokonzern Renault beteiligt ist, hat Berichte über massive Stellenstreichungen dementiert. Wegen eines Auftragseinbruchs sollen die Arbeiter aber ab September nur noch 20 Stunden die Woche arbeiten und dafür etwa die Hälfte des Gehalts beziehen. Vor Beginn der Flaute auf dem Automobilmarkt lag das durchschnittliche Gehalt bei umgerechnet knapp 500 Euro im Monat.
"Lasst die Fabrik dem Staat gehören und nicht privaten Eignern", forderte der Gewerkschaftschef Pjotr Solotarjew vor den versammelten Arbeitern. Nach einem wirtschaftlichen Boom befindet sich auch Russland in einer tiefen Rezession mit steigender Arbeitslosigkeit. In Berichten hatte es geheißen, Avtovaz wolle mit mehr als 27.000 Stellen rund ein Viertel seines Personals abbauen.