Weg für Hapag-Lloyd-Bürgschaft frei

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Die angeschlagene Containerreederei Hapag-Lloyd erhält eine Landesbürgschaft. Die Hamburger Bürgerschaft (Stadtparlament) machte dafür den Weg frei. Die Abgeordneten beschlossen einstimmig, im Haushalt 2009 eine Sicherheitsleistung zugunsten der Traditionsreederei in Höhe von bis zu 540 Millionen Euro festzuschreiben.

Zuvor hatte sich Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) für eine Bürgschaft des Bundes in gleicher Höhe ausgesprochen. Einen Bericht der "Financial Times Deutschland", wonach die Staatshilfe über insgesamt 1,2 Milliarden Euro dem EU- Wettbewerbsrecht widersprechen könnte, wollten die Hamburger Finanzbehörde und das Unternehmen nicht kommentieren.

Hapag-Lloyd wird Finanzkreisen zufolge in diesem Jahr wohl einen Verlust im hohen dreistelligen Millionen-Bereich ausweisen. Die Verluste der Reederei summierten sich in diesem Jahr voraussichtlich auf 900 Mio. Dollar (613 Mio. Euro), im kommenden Jahr auf 500 Mio. Dollar, erfuhr Reuters von mehreren mit den Plänen vertrauten Personen.

Daher wolle Hapag Lloyd deutlich mehr einsparen als die bisher angestrebten 600 Mio. Euro jährlich. Es sei aber noch nicht klar, ob es gelingen werde, das bisher angepeilte Einsparvolumen um die Hälfte zu erhöhen. Dies hänge unter anderem von Währungseffekten ab.

Einsparungen geplant

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtete ohne Quellenangaben, der Vorstand plane für 2010 Einsparungen von bis zu 900 Mio. Euro. Die zusätzlichen Sparmaßnahmen basierten auf Analysen der Unternehmensberatung Roland Berger. Sie beträfen zum größten Teil die Kosten im Schiffsbetrieb. Ein zusätzlicher Personalabbau sei nicht geplant. Hapag-Lloyd und die Anteilseigner TUI und Albert Ballin lehnten Stellungnahmen dazu ab.

Der für große Bürgschaften zuständige Lenkungsausschuss will am 18. September endgültig über den Antrag von Hapag-Lloyd entscheiden, ob die Reederei eine 1,2 Mrd. Euro schwere Bürgschaft erhält. Die Wirtschaftsprüfer von PriceWaterhouseCoopers waren Kreisen zufolge in einem Gutachten zum Ergebnis gekommen, dass die Schifffahrtsgesellschaft die notwendigen Bedingungen erfüllt. Auch hochrangige Politiker hatten sich für die Erteilung der Hilfen ausgesprochen.

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