Im festgefahrenen Konflikt um die Zerschlagung von Rhön-Klinikum hat der Medizintechnikkonzern B.Braun weitere Anteile an dem fränkischen Klinikbetreiber erworben. Der Stimmrechtsanteil des nordhessischen Unternehmens habe nach Angaben von Rhön am 27. November bei 15,08 Prozent gelegen, teilte Rhön-Klinikum am Freitag mit.
B.Braun plane zudem, die Beteiligung in den nächsten zwölf Monaten noch auszubauen. Auch wolle das Familienunternehmen eine Vertretung im Rhön-Aufsichtsrat. Vor einer Woche hatte Rhön noch einen Anteil von 14 Prozent gemeldet.
Das Kartellamt hatte B.Braun im Oktober genehmigt, den Anteil an Rhön auf 25 Prozent zu erhöhen. Die Nordhessen hatten angekündigt, ihre Position bei Rhön-Klinikum langfristig festigen zu wollen. Inzwischen sind sie größter Aktionär bei der Krankenhaus-Gruppe.
Im Streit um die Kontrolle von Rhön-Klinikum ist momentan keine Lösung absehbar. Vor gut einer Woche hatte B. Braun überraschend Klage gegen die milliardenschwere Übernahme von zahlreichen Rhön-Krankenhäusern durch den Gesundheitskonzern Fresenius eingereicht. Mit der Klage waren die "Friedensverhandlungen" über eine Beilegung des festgefahrenen Konflikts erst einmal gescheitert. Im September hatte Fresenius angekündigt, für gut drei Milliarden Euro 43 Kliniken und 15 medizinische Versorgungszentren von Rhön zu übernehmen.