Banco Espirito Santo nach Abstufungen unter Druck

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Die portugiesische Großbank Banco Espírito Santo (BES) gerät weiter unter Druck. Nachdem die Rating-Agentur Moody's am Donnerstag den langfristigen Ausblick für den größten Anteilseigner der BES, die Espirito Santo Financial Group (ESFG), vom schon als Ramschstatus geltenden Rating Caa2 um weitere zwei Stufen gesenkt hatte, stürzte die BES-Aktie an der Börse ab.

Am Handelsplatz in Lissabon verloren die Papiere deutlich über fünf Prozent. Eine Aktie war zu Mittag noch 0,404 Euro wert. Die ESFG hält derzeit 20,1 Prozent an der BES. An der ESFG wiederum sind die Investmentgesellschaft Rioforte und die Holding Espirito Santo International (ESI) mit jeweils 49 Prozent beteiligt. ESI soll Medienberichten zufolge Verluste von 1,3 Mrd. Euro verschleiert haben. Rioforte ließ am Dienstag eine Frist zur Rückzahlung von Verbindlichkeiten in Höhe von 847 Mio. Euro verstreichen, was Spekulationen um die Kreditwürdigkeit befeuerte.

Das Ausfallrisiko, das Moody's nun bei der ESFG sieht, stehe in direktem Zusammenhang mit den Turbulenzen bei ESI und Rioforte, teilte Moody's mit. Immerhin sei die ESFG zu Ende Juni mit insgesamt 2,35 Mrd. Euro bei beiden Gruppen engagiert gewesen, erläuterte die Rating-Agentur.

Erst am Mittwoch war im Strudel um das Finanzimperium die BES selbst herabgestuft worden. Die Rating-Agentur Standard & Poor's (S&P) hatte die langfristige Bewertung der Bank um zwei Stufen von B+ auf B- gesenkt. Wie nun Moody's im Falle der ESFG hatten auch die S&P-Experten die Herabstufung der BES damit begründet, dass sie eng mit den beiden Problem-Instituten ESI und Rioforte verquickt sei.

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