Antony Jenkins will das Imabe der Branche wieder aufpolieren.
Der Chef der britischen Großbank Barclays legt im Wettrennen der Branche um die schnellste Imageverbesserung vor. Antony Jenkins kündigte am Freitag an, für 2012 auf einen Bonus zu verzichten. "Das Jahr ist jetzt vorbei und es war eindeutig ein schwieriges für Barclays", erklärte er. "Ich denke, es ist richtig, dass ich eine gewisse Verantwortung dafür übernehmen."
Jenkins ist erst seit August im Amt - er übernahm das Ruder von Bob Diamond, dem die Affäre um Zinsmanipulationen den Job gekostet hat. Er zählte zu den bestbezahlten Bankern der Welt. Die Bank musste wegen der Verwicklung in den Skandal rund eine halbe Milliarde Dollar an Strafe zahlen.
Barclays hat sich wie andere Institute auch einen Kulturwandel auf die Fahnen geschrieben. Damit will der neue Chef, der nicht aus dem Investmentbanking, sondern aus dem Privatkundengeschäft kommt, das ramponierte Image aufpolieren. Vor einigen Wochen hatte er öffentlichkeitswirksam angekündigt, dass alle Banker, die nicht mitzögen, gehen müssten. Deutsche-Bank -Co-Chef Jürgen Fitschen äußerte sich am Donnerstag ähnlich. Von Bonusverzicht war beim größten deutschen Geldhaus allerdings nicht die Rede. Gegen das Frankfurter Institut wird wegen des Zinsskandals ebenfalls ermittelt.