Bauernproteste in Frankreich

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Mehr als 50.000 Bauern demonstrierten mit Straßensperren gegen den Preisverfall ihrer Produkte.

Den Verkehr auf der Champs-Elysees legten rund 50 Landwirte mit Strohballen und brennenden Reifen einen halben Tag lang lahm. Auch in anderen Landesteilen kam es zu Protesten.

Der Bauernverband FNSEA verlangte am Freitag in der "beispiellosen Krise der Landwirtschaft" 1,4 Mrd. Euro nach dem Vorbild der Hilfen für die Autohersteller und Banken. Frankreichs Präsident Sarkozy kündigte "starke Initiativen" in der EU für gerechte Preise und die Regulierung der Märkte an.

Wenige Tage nach Massenprotesten der Milchproduzenten war die Mobilisierung der Bauern größer als erwartet. Der Bauernverband sprach von 52.000 Demonstranten in 23 Städten. Die Landwirte blockierten zeitweise wichtige Verkehrsachsen und Zufahrtsstraßen von Städten. In Poitiers kippten Bauern 1.000 Kubikmeter Erde im Stadtzentrum aus. Mehrere Autobahnen wurden gesperrt, darunter die A62 von Montauban zur Airbus-Stadt Toulouse.

"Die Landwirtschaft ist am Verrecken", klagte der Bauernverband. 2008 seien die Einnahmen der Bauern um ein Fünftel eingebrochen und im laufenden Jahr sei es nicht besser. Betroffen sind die Getreidebauern ebenso wie die Obstbauern und Winzer. Agrarminister Le Maire gestand ein, die Landwirtschaft erlebe ihre schwerste Krise seit 30 Jahren.

Sarkozy versprach, in Brüssel mit aller Macht für die Bauern zu kämpfen. "Die Landwirtschaft und das ländliche Leben sind zwei Elemente unserer nationalen Identität", sagte er dem "Figaro". "Ich werde niemals akzeptieren, dass die französische wie die europäische Landwirtschaft auf dem Altar einer anarchistischen Globalisierung geopfert wird."

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