Der Bauboom und eine bessere Stimmung bei den Verbrauchern hat Chinas Dienstleistern zum stärksten Wachstum seit einem halben Jahr verholfen. Der am Mittwoch veröffentlichte HSBC-Einkaufsmanagerindex stieg im März auf 54,3 Punkte von 52,1 Zählern im Februar und lag damit deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.
Ein separat erhobener offizieller Einkaufsmanagerindex des nationalen Statistikbüros legte um 1,1 auf 55,6 Punkte zu. Experten sehen in den Daten ein Anzeichen dafür, dass die Erholung in der chinesischen Industrie sich auch auf andere Sektoren ausweitet. "China ist auf dem Weg, das Wachstumsziel der Regierung für dieses Jahr zu übertreffen", sagte Dariusz Kowalczyk, Volkswirt bei Credit Agricole CIB in Hong Kong.
Besonders gut lief es am Bau: Hier legte der Einkaufsmanagerindex kräftig zu. Die Regierung hat 2012 umfangreiche Infrastrukturprojekte auf den Weg gebracht. Der Dienstleistungssektor ist deutlich besser durch die Konjunkturabkühlung gekommen als die Industrie. Doch auch dort mehren sich Anzeichen für eine Besserung: Die Einkaufsmanagerindizes, die am Montag vorgelegt wurden, signalisierten ebenfalls eine anziehende Nachfrage vor allem aus dem Inland, wenngleich der Anstieg der Barometer nicht so stark ausfiel wie erwartet.
2012 noch war das chinesische Bruttoinlandsprodukt mit 7,8 Prozent so langsam gewachsen wie seit 1999 nicht mehr. Die Regierung in Peking rechnet für 2013 sogar mit lediglich 7,5 Prozent Zuwachs.
