Der Netzwerkspezialist Cisco Systems hat seine Aktionäre erneut auf ein schwächeres Wachstum eingestimmt. Wegen "extremer Probleme" in Schwellenländern wie Russland oder Brasilien würden Umsatz und Gewinn längerfristig weniger stark zulegen als bisher angenommen, teilte das US-Unternehmen am Donnerstag mit. Auch hielten sich Kunden mit Ausgaben zurück.
Im Kerngeschäft mit Netzwerken gebe es eine Flaute. In den kommenden drei bis fünf Jahren soll deswegen der Umsatz nur um drei bis sechs Prozent zulegen. Bisher ging der Konzern von fünf bis sieben Prozent aus. Die Aktie lag im späten New Yorker Handel um gut zwei Prozent im Minus.
Nach Einschätzung von Finanzchef John Chambers muss sich die ganze Branche auf eine ähnliche Entwicklung einstellen. Weil sein Unternehmen so breit aufgestellt sei, spüre es Probleme zwei bis drei Quartale früher als die Konkurrenz. "Wir sind wie der Kanarienvogel im Kohlebergwerk." Als Lichtblick sieht er nach eigenen Worten die Entwicklung in den USA.
Bereits im November hatte das Unternehmen seine Aktionäre gewarnt, dass der Umsatz im laufenden Quartal um zehn Prozent fallen und auch in den kommenden Monaten zurückgehen dürfte. Seitdem das Ausmaß von Spähaktionen des US-Geheimdienstes NSA bekannt wurde, halten sich viele Kunden in Schwellenländern wie China mit Bestellungen bei dem kalifornischen Konzern zurück.
Cisco bietet eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen an, etwa Verteilergeräte für Firmennetze, Telefonanlagen oder die Speicherung von Daten auf externen Servern, das Cloud Computing.