Wien

dayli: Jetzt in Konkurs

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Kreditschutzverband beantragt heute Konkurs. Die Mitarbeiter sind verzweifelt.

Jetzt ist es (fast) sichere Gewissheit. Die schwer angeschlagene Drogeriemarktkette dayli geht in Konkurs. Der Kreditschutzverband (KSV) meldete am Mittwoch, dass er heute spätestens um 14 Uhr den Antrag dazu stellen werde, sollte es bis dahin keinen Insolvenzvertrag oder einen Sanierungsplan von dayli selbst geben. Der KSV vertritt 15 Lieferanten, bei denen dayli insgesamt drei Millionen Euro Schulden hat.

dayli-Chef Haberleitner: „Wir verhandeln noch“
dayli-Chef Rudolf Haberleitner zeigte sich „irritiert“ über die Ankündigung. Man verhandle immer noch mit möglichen Investoren, eine Entscheidung werde diese Woche fallen. Doch diesen Ankündigungen schenkt kaum mehr jemand Glauben. „Wir wollen nicht mehr länger auf ein Wunder warten“, heißt es vom KSV.

Mitarbeiter wütend über Unternehmensführung
Für die Politik bedeutet das – nach Alpine und Niedermeyer – wieder 3.300 neue Arbeitslose aus 783 österreichischen Filialen. Diese schwanken zwischen Wut und Verzweiflung über Haberleitner. Auf einer eigens eingerichteten „dayli-Erfahrungsbörse“ tauschen sich Mitarbeiter aus, die zum Teil noch nicht einmal das Juni-Gehalt bekommen haben. Für Ärger sorgt vor allem, dass Haberleitner in Italien eine Million „verloren“ hat (s. rechts). Damit hätte man wenigstens „einige Gehälter zahlen können“.

 

Koffer-Affäre um dayli-Chef: Neue Einvernahme

Die Suche nach einem Investor in Italien, die in einem Fiasko endete, wird dayli-Chef Haberleitner auch bei einem Konkurs weiter „begleiten“: Wie berichtet, wurde ihm in einer Hotel-Bar eine Million Euro gestohlen. Neben einem Finanzverfahren wegen der unerlaubt hohen Bargeldeinfuhr steht auch strafrechtliches Ungemach ins Haus. Auch wenn er selbst dementiert, geht es um den Verdacht der Geldwäsche. Möglicherweise wird Haberleitner in Wien auf Ansuchen der italienischen Polizei einvernommen.

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