Deutsche Bahn macht 2009 Milliardengewinn

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Davon können die ÖBB nur träumen: Die Deutsche Bahn hat laut "Focus" 2009 einen Gewinn von rund 1,8 Mrd. Euro eingefahren. Ursprünglich war nur halb so hohes Betriebsergebnis eingeplant.

Allein das Sparprogramm "reACT 09" habe die Zahlen um 600 Mio. Euro verbessert. Ein Bahnsprecher wollte sich zu dem Bericht nicht äußern und verwies auf die Bilanzpressekonferenz am 25. März in Frankfurt. 2008 war der Überschuss der Bahn auf 1,32 Mrd. Euro zurückgegangen, dazu hatten Steuereffekte beigetragen. Der Umsatz erhöhte sich 2008 um 6,8 % auf 33,5 Mrd. Euro.

Bahn-Chef Grube: Deutsche Bahn war für IPO noch nicht bereit

Die Deutsche Bahn war nach Einschätzung des Bahn-Chefs Rüdiger Grube für einen Börsengang noch nicht bereit. "Wäre der Börsengang im Oktober 2008 geglückt, dann hätten wir schnell ein Problem bekommen", sagte er der "Financial Times Deutschland". Schuld an der fehlenden Börsenreife seien die Zughersteller gewesen, die mangelhafte Fahrzeuge geliefert hätten. "Aber der Aktienkurs hätte darauf keine Rücksicht genommen", sagte Grube.

Grube machte deutlich, dass im vergangenen Jahr die Wirtschaftskrise an dem Konzern nicht spurlos vorbeigegangen ist. Der Umsatz sei um 12 % eingebrochen, sagte der Bahn-Chef. Dies entspreche Erlösen von rund 29,5 Mrd. Euro. In der Logistik seien zumindest ab September wieder durchgehend schwarze Zahlen geschrieben worden.

Der Schaden, der dem Staatsunternehmen in den kommenden 2-3 Jahren noch aus den anhaltenden Problemen mit ICE-Achsen entstehen werde, liege bei insgesamt 230 Mio. Euro. Nach früheren Informationen ist der operative Gewinn 2009 um gut 1 Mrd. Euro auf rund 1,4 Mrd. Euro eingebrochen.

Im Streit um das mögliche Aus zahlreicher Schienenprojekte deutete Grube eine Überprüfung der Vorhaben auf ihre Wirtschaftlichkeit an. Sein Fokus liege auf Projekten, "bei denen es klare Kosten- und Nutzenrechnungen gibt".

Der deutsche Verkehrsminister Peter Ramsauer warnte im "Handelsblatt": "Wir können das bevorstehende Verkehrswachstum nur bewältigen, wenn wir einen größtmöglichen Teil davon auf die Schiene bekommen". Er kämpfe dafür, dass in den nächsten Jahren jeweils ein Betrag von rund 11 Mrd. Euro für Verkehrsinfrastrukturinvestitionen zur Verfügung stehe. Dies wären gut 1 Mrd. Euro mehr als bisher vorgesehen.

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