Die deutsche Industrie hat vor allem wegen der schwachen Konjunktur in den Schwellenländern ihre Exportprognose für das laufende Jahr gekappt. Für 2013 wird nur noch ein Wachstum bei den Ausfuhren von 1,5 bis 2 Prozent erwartet. Bisher lag die Schätzung bei 3,5 Prozent.
Das geht aus dem Außenwirtschaftsbericht des Industrieverbandes BDI hervor, über den zuerst am Montag "Spiegel Online" berichtete. Besonders das Wachstum der Schwellenländer wie Brasilien oder China habe zuletzt enttäuscht. Die Staaten litten unter fehlenden Reformen und dem auslaufenden Rohstoffboom.
"Angesichts des schwachen ersten Halbjahrs werden die Exporte in diesem Jahr unter den Erwartungen bleiben", erklärte BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber. Im ersten Halbjahr 2013 lagen die deutschen Exporte um 0,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Kerber sieht aber auch positive Signale.
"Die deutsche Industrie rechnet noch in diesem Jahr mit einer allmählichen Erholung. In den wesentlichen Exportbranchen stehen die Zeichen auf Wachstum." So hätten sich die Ausfuhren der Automobilindustrie in die Kernmärkte Westeuropa und USA zuletzt vergleichsweise gut entwickelt.