Politiker wird Lobbyist

Dieter Althaus bekommt Posten bei Magna

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Der langjährige Ministerpräsident von Thüringen übernimmt einen Top-Job beim kanadisch-österreichischen Autozulieferer. Vom 1. Februar an werde Althaus (51) als Vizepräsident für den Kunden Volkswagen und Kontakte zu öffentlichen Stellen in Deutschland zuständig sein.

"Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit, zumal ich Magna aus meiner Zeit als Ministerpräsident gut kenne und seitdem von der außergewöhnlichen Firmenkultur und der Erfolgsgeschichte beeindruckt bin“, sagt Althaus. Sein Landtagsmandat werde er Ende April niederlegen, fügte er hinzu.

Magna-Chef Siegfried Wolf betonte, dass die Stellung des Unternehmens in Deutschland mit Hilfe von Althaus ausgebaut und gestärkt werden solle. "Es ist erfreulich, wenn Politiker ihre exzellenten Kontakte und Erfahrungen nach der aktiven Zeit der Wirtschaft zur Verfügung stellen und sich nicht auf Funktionärstätigkeiten zurückziehen.“

"Wir brauchen vielmehr Durchlässigkeit zwischen Wirtschaft und Politik", meint Wolf. In Deutschland war erst vor wenigen Tagen bekannt geworden, dass der hessische CDU-Landtagsabgeordnete Volker Hoff neuer Cheflobbyist bei Opel wird.

Magna engagiert seit vielen Jahren immer wieder ehemalige Politiker, aber auch andere Prominente für Aufgaben innerhalb des Konzerns. So waren in Österreich zeitweilig der frühere SPÖ-Bundesgeschäftsführer Andreas Rudas und der steirische Wirtschaftslandesrat Herbert Paierl für Magna tätig. Beide arbeiten heute für andere Arbeitrgeber.

Althaus seit Skiunfall in Österreich "berühmt"

Althaus Name war in Österreich 2009 oft genannnt worden, weil er zu Jahresanfang in der Steiermark einen Skiunfall verursacht hatte, der eine Skifahrerin das Leben gekostet hatte. Der damalige thüringische Ministerpräsident selbst hatte sich dabei dabei schwere Kopfverletzungen zugezogen. im März war er in Graz dafür wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe verurteilt worden.

Nach der Landtagswahl im im Herbst 2009 war der CDU-Politiker nach hohen Verlusten seiner Partei zurückgetreten, um nach eigener Aussage eine Koalition mit der SPD zu ermöglichen. Althaus wird sein noch bestehendes Mandat im thüringischen Landtag Ende April niederlegen.

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