Postbus und A1 starten Pilotprojekt

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Der ÖBB-Postbus will seine Fahrgäste an den Haltestellen nicht mehr "dumm sterben" lassen: Mit einer neuen Handy-Technologie sollen sie binnen weniger Sekunden darüber informiert werden, wann der nächste Bus kommt. Auf der Strecke zwischen Salzburg und Bad Ischl wurde nun ein Pilotversuch gestartet, das Management rechnet damit, dass diese Anwendungen in zwei bis drei Jahren österreichweit verbreitet sein werden.

Nichts ist lästiger für einen Fahrgast, als wenn er an einer Haltestelle steht und zwar weiß, wann der Bus planmäßig fahren sollte, aber keine Ahnung hat, wann er wirklich kommt oder ob er vielleicht schon abgefahren ist. "An manchen Haltestellen haben wir daher große Anzeigen angebracht. Aber eine solche kostet 15.000 bis 25.000 Euro und kann daher nicht an jeder unserer 25.000 Haltestellen installiert werden", erläuterte Postbus-Geschäftsführer Christian Eder bei einem Pressegespräch in Salzburg. Auf der Suche nach Alternativen wurde man dann gemeinsam mit A1 fündig.

Das Zauberwort heißt NFC (Near Field Communication): Berührt man mit einem entsprechenden Handy ein an der Haltestelle angebrachtes Schild, wird innerhalb weniger Sekunden die Information auf das Display geladen - watscheneinfach, ohne in irgendwelchen Menüs herumsuchen zu müssen. Konkret erfährt der Fahrgast die nächsten fünf Busverbindungen (samt Fahrziel) von dieser Haltestelle, die Planabfahrt und Infos über Verspätungen.

Kosten entstehen für den Nutzer im Prinzip keine, weil die Datenmenge sehr gering ist. "10.000 Abfragen würden vielleicht fünf Euro kosten", schätzte Eder. Zumeist sei die Technologie aber ohnedies im Handyvertrag inkludiert, so Christiane Andrae, die Leiterin von M-Commerce bei Telekom Austria. Bei A1 sei dies der Fall. Genutzt werden kann die NFC-Abfrage mit Mobiltelefonen sämtlicher Betreiber. Allerdings gibt es derzeit nur ein einziges Handy-Modell mit NFC-Technologie auf dem Markt. "Aber noch heuer werden andere Hersteller folgen und so die Verbreitung dieser Technologie beschleunigen", sagte Andrae.

Für den Postbus ist dieses Modell jedenfalls auch für eine österreichweite Verbreitung finanzierbar. Denn die Ausstattung einer Haltestelle mit der notwendigen Tafel kostet zurzeit rund 60 Euro, bei entsprechender Stückzahl würden sich aber die Kosten auf bis zu fünf Euro reduzieren, erwartet Eder. Sein Unternehmen denkt aber auch schon an eine Ausweitung dieser Technologie, etwa für den Fahrscheinkauf oder auch für Informationen während der Fahrt im Bus. Als Zwischenlösung hat der Postbus aber auch für Besitzer eines NFC-losen, aber internet-fähigen Handys eine Lösung entwickelt, die eine Echtzeit-Abfrage ermöglicht.

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