Der österreichische Softwareanbieter UC4 hat das auf die Analyse von Geschäftsprozessen spezialisierte Wiener Unternehmen Senactive übernommen und plant weitere Akquisitionen. "Firmen, die Geld haben, kaufen derzeit zu. Deshalb schauen wir uns aktiv am Markt um", gibt sich UC4-Finanzvorstand Andreas Seidl unbeeindruckt von der aktuellen Wirtschaftskrise.
Den Kaufpreis für Senactive wollte der Manager nicht bekanntgeben. Die zwölf Mitarbeiter des Marktbegleiters seien in die neue Gesellschaft, die unter UC4 Senactive Software GmbH firmiert, übernommen worden. Generell wolle man den derzeitigen Personalstand von rund 260 Beschäftigten weiter ausbauen.
Das Unternehmen hat laut den Angaben einen zweistelligen Mio.-Euro-Betrag für weitere Übernahmen zur Verfügung. "Wenn UC4 in zwei bis drei Jahren auf eine bestimmte Größe gewachsen ist, steht auch ein Börsegang zur Diskussion", so Seidl, der nach dem Abgang von Firmenchef Cesare Capobianco im April zusammen mit zwei Kollegen die Geschäfte führt. Derzeit werde auch kein Nachfolger für Capobianco gesucht, man sehe "keinen Handlungsbedarf".
UC4 hat 2008/2009 (per Ende April) "bei sehr guter Profitabilität" ein Umsatzplus von sieben Prozent auf rund 48 Mio. Euro erzielt. Für das aktuelle Geschäftsjahr wird eine Steigerung um zehn Prozent auf 52 Mio. Euro angestrebt. Senactive setzte vor der Übernahme weniger als 1 Mio. Euro um.
UC4 wurde 1985 gegründet und hat Niederlassungen in Europa, den USA und Australien. Der Hauptsitz des auf die Steuerung und Überwachung von IT-Prozessen spezialisierten Unternehmens liegt in Wolfsgraben bei Wien, wo auch eines der beiden Entwicklungszentren angesiedelt ist. Hauptinvestor bei UC4 ist die Carlyle Group, die rund 80 Prozent der Anteile hält.