Die Pleite der Billigairline SkyEurope könnte nun auch ein gerichtliches Nachspiel haben: Seit Anfang August prüft die Staatsanwaltschaft Wien auf Grundlage einer Sachverhaltsdarstellung der FMA den Verdacht auf Krida und auf Bilanzfälschung. Ermittelt wird laut einem Bericht des "Kurier" einerseits gegen das Unternehmen und andererseits gegen SkyEurope-Chef Nick Manoudakis.
Die FMA wollte dazu gegenüber der Zeitung keine Stellungnahme abgeben: "Wir geben in derartigen Fällen grundsätzlich keinen Kommentar ab." Nach Angaben der Staatsanwaltschaft lautet der Verdacht auf "grob fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen".
Insidern zufolge geht es unter anderem darum, dass die Bilanz für das Geschäftsjahr 2007/08, der der Wirtschaftsprüfer KPMG den Prüfvermerk verweigert hatte, im Jänner 2009 hätte veröffentlicht werden müssen.
In weiterer Folge sei die Bekanntgabe, wie schlecht es der slowakisch-österreichischen Airline gehe, bis zur Eröffnung des Restrukturierungsverfahrens in der Slowakei am 22. Juni verschleppt worden und die Notbremse wäre zu spät gezogen worden, lautet ein Vorwurf. SkyEurope betonte, von einem Strafverfahren nichts zu wissen, berichtete der "Kurier".
Währenddessen zerstreut der ÖGB die Sorgen der gestrandeten SkyEurope-Passagiere um ihre Arbeitsplätze: Das Fernbleiben von der Arbeit infolge eines Ausfalls von Flügen sei kein Entlassungsgrund.
Allerdings müssten die gestrandeten SkyEurope-Kunden ihre Arbeitgeber so rasch wie möglich davon in Kenntnis setzen. "Für diese unfreiwillige Urlaubsverlängerung müssen die Betroffenen aber keine Urlaubstage nehmen", teilte der ÖGB mit.