Im Milliardendesaster der BayernLB mit deren Aufkauf der maroden Hypo Alpe Adria sieht sich der frühere bayerische Finanzminister Huber von der Landesbank getäuscht. "Ich fühle mich vor allem deshalb getäuscht, weil sich private Investoren offenbar am Verkauf der Hypo Alpe Adria eine goldene Nase verdient haben. Diese Zusammenhänge waren nicht erkennbar", so Huber zur "Süddeutschen Zeitung".
Huber saß damals im Verwaltungsrat der BayernLB und hatte den Kauf der Kärntner Bank gebilligt. Durch den Fehlkauf hat Bayern 3,7 Mrd. Euro verloren. "Wir haben Anteile an der Hypo Alpe Adria vom Land Kärnten und der Gruppe des Investors Tilo Berlin zum gleichen Preis gekauft", erläuterte Huber. "Ich wusste nicht, dass Investoren der Berlin-Gruppe erst kurz vorher Aktien der Hypo Alpe Adria billig gekauft haben, um sie uns dann teuer zu verkaufen."
Er könne nicht beurteilen, ob die Verwaltungsräte vom Vorstand der Landesbank wissentlich getäuscht wurden, erklärte der frühere CSU- Chef. "Das muss geklärt werden", forderte Huber. Von damals in Österreich bekanntgewordenen Vorwürfen gegen die Hypo Alpe Adria wegen Geldwäsche oder Bilanzfälschung habe der Verwaltungsrat nichts erfahren. Huber sieht kein eigenes Verschulden beim Kauf der Skandalbank: "Ich habe meine Aufgaben als Verwaltungsrat stets gewissenhaft erfüllt." Huber weiter: "Natürlich ist im Nachhinein gesehen der Kauf der Hypo Alpe Adria eine Fehlinvestition gewesen. Aber was der Verwaltungsrat prüfen konnte, hat er geprüft."
Die EU will unterdessen Ausschüttungen der BayernLB an den deutschen Freistaat verhindern, solange die Bank Verluste macht. Damit muss Bayerns Finanzminister Fahrenschon möglicherweise nicht nur in diesem Jahr auf die ursprünglich erhoffte Ausschüttung von 231 Mio. Euro verzichten, sondern auch in künftigen Jahren. Das geht aus dem Entwurf des bayerischen Nachtragshaushalts 2010 vor.