Factoring-Finanzierung

Es gibt weiter Wiener Schwedenbomben

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In wenigen Tagen werden die Regale wieder mit den süßen Bomben befüllt sein.

Der Wiener Schwedenbombenhersteller Niemetz kann trotz schwerer monetärer Turbulenzen vorerst weiterproduzieren. Der Grund dafür ist eine nun in die Wege geleitete Factoring-Finanzierung, die dem Unternehmen schnelle Liquidität verschafft, sagte Werner Albeseder, Geschäftsführer vom Kommunikations- und Finanzierungsberater Prime Corporate Finance, der Niemetz betreut. In wenigen Tagen würden die Regale im Handel wieder mit den süßen Bomben befüllt sein, kündigte er an.

Ausverkauft
Nicht zuletzt dank der Unterstützung Tausender Schwedenbombenfans im Internet waren die Niemetz-Produkte in vielen Supermärkten zuletzt ausverkauft. "Das Unternehmen ist derzeit gesegnet mit Zusatzbestellungen, weil die Nachfrage besonders groß ist", berichtete Albeseder. Allerdings habe man in der jüngsten Zeit wegen der finanziellen Schieflage auch Schwierigkeiten bei der Produktion gehabt.

 "Diese Probleme sind jetzt gelöst", verwies der Niemetz-Berater auf die eingefädelte Factoring-Finanzierung. Details wollte er nicht nennen. Durch das Modell bekommt die Firma jedenfalls über eine zwischengeschaltete Bank schnelles Geld, um Aufträge des Handels erledigen zu können. Dadurch sei die Produktion für die nächsten Wochen und Monate gesichert, betonte Albeseder.

Bezhalung über Insolvenzfonds
Was die ausstehenden Gehälter von Mitarbeitern angeht, sagte der Finanzberater, die Bezahlung würde über den Insolvenzfonds abgewickelt werden. Für konkrete Pläne zur grundlegenden Erneuerung der Marketingstrategie, deren Vernachlässigung laut Experten mitausschlaggebend für die Turbulenzen des Wiener Traditionsbetriebs ist, sei es jetzt noch zu früh: "Momentan steht das akute Überleben im Vordergrund."

Niemetz will bekanntlich das Sanierungsverfahren bzw. die Rettung des Unternehmens selbst stemmen. Handelsfachleute bezweifeln allerdings, dass die Schwedenbombe ohne starken Partner überleben kann.

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