Wegen akuter Geldnöte müssen Verhandlungen an Fahrt gewinnen.
Im monatelangen Ringen um eine Lösung im Schuldenstreit mit Griechenland drängt die EU auf Tempo. "Wenn man die angespannte Liquiditätslage Griechenlands sieht, hat Athen allen Grund, die Verhandlungen und seine Reformagenda voranzutreiben", mahnte der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, am Donnerstag auf einer Konferenz der Tageszeitung "Die Welt" in Berlin.
Am Rande des Gipfels
Gespräche über die schleppenden Verhandlungen über eine Lösung für das hoch verschuldete Griechenland sind nach Angaben der EU-Kommission am Rande des EU-Gipfels in Brüssel am heutigen Donnerstagabend möglich. "Alle, was dazu beiträgt, diese Gespräche voranzubringen, ist hilfreich", sagte eine EU-Kommissionssprecherin in Brüssel.
Die hauptsächlichen Gespräche über Griechenland würden aber am Freitag und Samstag in Riga beim Treffen der Finanzminister der Eurogruppe und der EU geführt, sagte die Sprecherin. Der EU-Gipfel biete gleichwohl eine positive Möglichkeit zur Diskussion.
Merkel will mit Tsipras reden
Aus EU-Kreisen verlautete weiter, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wolle Griechenland in der Eurozone halten und dürfte den griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras zugleich bitten, in den Schuldengesprächen für Fortschritte zu sorgen. In Athener Regierungskreisen hieß es, Tsipras wolle Merkel eine Reihe von konkreten Reformen vorstellen. Ihm sei daran gelegen, für ein besseres Klima bei den Verhandlungen mit den Gläubigern zu sorgen.
Gläubiger
Die Gläubiger pochen darauf, dass Griechenland die Auflagen des bis Ende Juni laufenden Hilfsprogramms erfüllt. Die Euro-Finanzminister erörtern den Streit am Freitag im lettischen Riga. Die deutsche Regierung und andere Euro-Staaten rechnen jedoch nicht damit, dass es zu einem Durchbruch kommt. Der Parlamentarische Finanzstaatssekretär Steffen Kampeter (CDU) sagte in Berlin, es sei sehr mühsam, mit Griechenland auf einen gemeinsamen Punkt zu kommen.