Nach Referednum

Euro rutscht auf 20-Monats-Tief

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Der Euro rutschte am Montag zwischenzeitlich auf 1,0506 Dollar ab.

Nach der Ablehnung der Verfassungsreform in Italien ist der Euro am Montag auf den tiefsten Stand seit 20 Monaten gefallen. In Tokio rutschte der Euro nach Bekanntgabe der ersten Hochrechnungen zwischenzeitlich auf 1,0506 Dollar ab - das war der niedrigste Wert seit März 2015. Später erholte sich die europäische Gemeinschaftswährung wieder etwas.

Der japanische Yen, der Investoren als sichere Zuflucht in Krisenzeiten gilt, legte zu.

Hochrechnungen zufolge hatten am Sonntag knapp 60 Prozent der italienischen Wähler gegen die von Ministerpräsident Matteo Renzi vorgeschlagene Verfassungsreform gestimmt. Renzi kündigte daraufhin wie erwartet seinen Rücktritt an.

Die Nachricht belastete die asiatischen Börsen. In Tokio schloss der Leitindex Nikkei 0,82 Prozent im Minus, auch an den Börsen in Hongkong, Seoul und Sydney fielen die Kurse. Die Entwicklung war jedoch nicht dramatisch.

Das Abstimmungsergebnis in Italien sei keine solche Überraschung gewesen wie das Votum der Briten für den EU-Austritt ihres Landes im Juni oder der Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentenwahl im November, erklärte Analyst Yunosuke Ikeda von Nomura Securities. Gleichwohl werde Renzis Niederlage gegen populistische Kräfte in Europa Besorgnis auslösen.

Daisuke Karakama von der Mizuho Bank sagte der Nachrichtenagentur Bloomberg, der Euro werde wegen der in den kommenden Monaten bevorstehenden Wahlen in den Niederlanden, Frankreich, Deutschland und Italien unter Druck bleiben. "Es besteht die Möglichkeit, dass der Euro Parität zum Dollar erreicht", dass also ein Euro einem Dollar entspricht, sagte Yannick Naud von der Schweizer Bank Audi im Gespräch mit Bloomberg.
 

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