Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch wenig verändert aus dem Handel gegangen. Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank verhielten sich die Akteure zurückhaltend. Zudem bleiben am morgigen 1. Mai die meisten Aktienmärkte feiertagsbedingt geschlossen. Trotz vielfach guter Quartalszahlen verhindere auch die Ukraine-Krise größere Kursanstiege, formulierte ein Analyst.
Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich nach zwei Gewinntagen um 0,32 Prozent auf 3.198,39 Zähler. Aktien des französischen Industriekonzerns Alstom sprangen um 9,3 Prozent hoch, nachdem sie zuvor zwei Tage vom Handel ausgesetzt waren. US-Rivale General Electric hatte ein Angebot über 12,35 Milliarden Euro für die Energietechniksparte der Franzosen abgegeben. Dies werde bis Ende Mai geprüft. Siemens solle allerdings noch die Gelegenheit bekommen, ebenfalls ein konkretes Angebot abzugeben.
Auf Unternehmensebene läuft die Berichtssaison zudem weiter auf Hochtouren. Aktien von Royal Dutch Shell stiegen nach guten Quartalszahlen um 3,03 Prozent. Nach dem heftigen Gewinneinbruch im vergangenen Jahr lief es beim Ölkonzern zum Jahresauftakt operativ erheblich besser als erwartet. Im Kielwasser stiegen Repsol-Aktien um 0,91 Prozent.
Total gaben hingegen zaghaft um 0,02 Prozent nach. Europas drittgrößtem Ölkonzern macht ein schwaches Raffineriegeschäft zu schaffen. Der bereinigte Gewinn sank im ersten Quartal um zehn Prozent auf 3,3 Mrd. Dollar. Der Umsatz verringerte sich um fünf Prozent auf 60,7 Mrd. Dollar.
Trotz eines robusten Jahresauftakts sind die Aktien des Autobauers Daimler unter Druck geraten und gaben 1,56 Prozent nach. Einige Analysten zielten in ihren Kommentaren unter anderem auf die Bewertung der Papiere ab.
Bankentitel waren weniger gefragt, nachdem die Ratingagentur Standard & Poor's den Ausblick für 15 Finanzinstitute aus EU-Ländern von "Stabil" auf "Negativ" gesenkt hatte. Grund sei die schwindende Bereitschaft in der Europäischen Union zur Bankenstützung. BNP Paribas-Aktien fielen um 3,42 Prozent. Nur ein Sondereffekt bewahrte die Großbank zu Jahresbeginn vor einem Gewinnrückgang. Deutsche Bank-Papiere büßten 1,09 Prozent ein und UniCredit-Aktien 1,90 Prozent.