Europas Leitbörsen im Verlauf einheitlich fester

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Die europäischen Aktienmärkte haben am Montag im Verlauf einheitlich mit Gewinnen notiert. Der Euro-Stoxx-50 gewann 1,11 Prozent auf 3.067,28 Punkte. Der DAX in Frankfurt notierte mit einem Plus von 1,38 Prozent. Der FT-SE-100 der Börse London gewann 0,72 Prozent.

Konjunkturdaten waren zu Wochenbeginn Mangelware. Handelsdaten in der Eurozone gaben keine Impulse. Diese zeigten, dass sich der Handelsbilanzüberschuss im Juni überraschend etwas vergrößert hatte. Im Juni stieg das Plus von 15,4 Mrd. Euro im Vormonat auf 16,8 Mrd. Euro. Volkswirte hatten nur einen Überschuss von 15,1 Mrd. Euro erwartet.

Weiter im Fokus blieb die Ukraine-Krise. Das Krisentreffen in Berlin hat zwar nach Angaben des deutschen Außenministers Frank-Walter Steinmeier zu einer leichten Annäherung zwischen Moskau und Kiew geführt. Am Freitag gab es noch Kurseinbrüche, da die ukrainische Armee eine auf territoriales Staatsgebiet eingedrungene, russische Militärkolonne angriffen und zu großen Teilen zerstört haben soll. Angesichts fehlender Belege für diese Meldungen sowie energischer Dementis vonseiten Russlands, erholten sich die Kurse am Montag wieder.

Bei den Einzelwerten waren vor allem Automobilwerte gesucht. Daimler und BMW notierten mit plus 1,94 Prozent bzw. 1,82 Prozent am oberen Ende des Euro-Stoxx-50. Daimler sieht sich derzeit mit dem Vorwurf der Preisabsprache in China konfrontiert. Preiswächter haben nach Medienberichten Beweise für verbotene Absprachen von Daimler mit Mercedes-Händlern in der Provinz Jiangsu gefunden. Daimler in Peking teilte lediglich mit, der Autobauer kooperiere in den Ermittlungen. Chinas Behörden ermitteln seit Wochen gegen mehrere ausländische Autohersteller und haben Bußgelder angekündigt.

Roche gewannen moderate 0,88 Prozent. Der japanische Pharmakonzern Chugai hatte am Sonntag Gespräche mit Roche über eine vollständige Übernahme dementiert. Am Freitag hatte die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, dass Roche für den noch nicht zum Konzern gehörenden Chugai-Anteil von knapp 40 Prozent etwa 10 Milliarden US-Dollar zahlen wolle. Chugai hingegen schossen in Tokio mit plus 15 Prozent nach oben.

Telecom Italia stiegen 0,31 Prozent. Das Unternehmen macht derzeit im Bieterrennen auf dem brasilianischen Markt offenbar ernst. Mit einem rund 7 Mrd. Euro schweren Gebot für den brasilianischen Breitbandanbieter Global Village Telecom (GVT) will der italienische Telekomkonzern den spanischen Rivalen Telefonica übertrumpfen. Telefonica hatte für die Noch-Tochter des französischen Medienkonzerns Vivendi Anfang August 6,7 Mrd. Euro geboten. Die Telefonica-Aktien gewannen 0,55 Prozent.

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