Frankreich

Ex-Minister Cahuzac gibt Auslandskonten zu

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60-Jährigem droht Prozess im Zusammenhang mit Steuerbetrug

Der vor zwei Wochen wegen einer Steuerbetrugs-Affäre zurückgetretene französische Haushaltsminister Jérôme Cahuzac hat den Besitz eines Auslands-Kontos zugegeben. Das sagte sein Anwalt Jean Veil am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Cahuzac droht nun ein Prozess wegen Geldwäsche im Zusammenhang mit Steuerhinterziehung: Nachdem vor zwei Wochen eine richterliche Voruntersuchung gegen den Sozialisten eingeleitet worden war, eröffneten Untersuchungsrichter am Dienstag ein formelles Ermittlungsverfahren, wie sein Anwalt sagte. Zuvor war Cahuzac von den Richtern befragt worden.

Der Sozialist, der bis dahin als eine der wichtigsten Stützen der Regierung von Staatschef Francois Hollande galt, war am 19. März nach der Einleitung der richterlichen Voruntersuchung vom Amt des Haushaltsministers zurückgetreten. Das französische Enthüllungsportal Mediapart hatte im Dezember erstmals berichtet, Cahuzac habe jahrelang ein heimliches Konto bei der Schweizer Großbank UBS besessen. Dieses soll er demnach 2010 geschlossen und das Geld nach Singapur transferiert haben.

Cahuzac hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen und auch nach seinem Rücktritt seine Unschuld beteuert. In einer Stellungnahme erklärte er nun, einen "unglaublichen Fehler" begangen zu haben. Er sei angesichts von "Schuldgefühlen am Boden zerstört".

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