EZB belässt Leitzins wie erwartet bei 1,0 Prozent

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Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins wie erwartet unverändert belassen. Der Leitzins für den Euroraum liege weiterhin bei 1,0 Prozent, teilte die EZB am Donnerstag in Frankfurt mit. Ökonomen hatten dies einhellig erwartet. Damit liegt der Leitzins weiterhin auf dem tiefsten Niveau seit Gründung der europäischen Währungsunion im Jahr 1999.

Seit dem Höhepunkt der Finanzkrise im Herbst 2008 hat die EZB das Zinsniveau um insgesamt 3,25 Punkte reduziert. Zuletzt hatte sie den Leitzins im Mai um 0,25 Punkte gesenkt. Der historisch niedrige Leitzins ist Resultat der sehr niedrigen Inflation und der Wirtschaftskrise.

Die Wirtschaft in den Euro-Ländern wird nach Einschätzung der EZB-Konjunkturexperten 2010 deutlich stärker wachsen als bisher angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt der 16 Staaten werde 2010 voraussichtlich um 0,8 Prozent wachsen, sagte EZB-Präsident Trichet am Donnerstagnachmittag. Im September hatten die Ökonomen der EZB nur ein Plus von 0,2 Prozent vorausgesagt. Für 2011 erwarten sie ein Wachstum von 1,2 Prozent.

Die Wirtschaft der Euro-Zone hatte im Sommer die erste Rezession in der zehnjährigen Geschichte der Währungsunion beendet: Sie wuchs um 0,4 Prozent. Für das gesamte Jahr 2009 gehen die EZB-Ökonomen dennoch von einem Einbruch von 4,0 (bisher: 4,1) Prozent aus. Trotz der konjunkturellen Erholung erwarten die Experten nur einen leichten Anstieg der Verbraucherpreise. 2010 werde die Teuerungsrate bei 1,3 und 2011 bei 1,4 Prozent liegen. Die EZB sieht stabile Preise bei Inflationsraten von knapp unter zwei Prozent gewährleistet. Für dieses Jahr sagen ihre Ökonomen einen Preisanstieg von 0,3 Prozent voraus. Die Prognosen der EZB werden alle drei Monate überarbeitet. Sie fließen in die Zinsentscheidungen des EZB-Rats ein.

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